Einfachere Biogaserzeugung

Landwirtschaftliche und biologische Abfälle können für die Erzeugung von Biogas genutzt werden - aber der Aufwand der Aufbereitung und Verarbeitung dieser Substrate ist teilweise sehr hoch. Der VDMA hat im Rahmen des Blue-Competence-Autorenwettbewerbs ein Pumpensystem ausgezeichnet, das die Verarbeitung erleichtert.

Das Pumpensystem Nemo B.Max von Netzsch soll die beiden wichtigsten Vorbereitungsschritte vereinen, bevor die Biomasse im Fermenter zur Gärung kommt und Methan-Gas (Biogas) entsteht: das Mischen von flüssigem und trockenem Substrat und das Pumpen in den Fermenter. In diesem Prozess entsteht ein homogener Brei, der sich besonders gut pumpen lässt. Die Kombination von mischen und pumpen in einem Gerät erleichtere und verbessere die Aufbereitung und spare zusätzlich noch eine Menge Energie ein, lässt der Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) verlauten. So verringere sich beispielsweise die Laufzeit eines Rührwerks pro Tag um sechs Stunden auf nur noch zwei Stunden. Der Energiebedarf einer Biogasanlage mit üblicherweise zwei Fermentern und zwei Rührwerken brauche mit 88 Kilowatt nur noch ein Drittel der bisher nötigen Energie – das senkt die Kosten.

Ein Beispiel: Die Stromkosten für zwei bestehende Fermenter betragen in einer herkömmlichen Biogasanlage mit einem Stromverbrauch von 128.480 Kilowatt bei angenommenen Stromkosten von 15 Cent je Kilowattstunde 19.272 Euro. Mit dem neuen Pumpensystem und dem verringerten Stromverbrauch würden die Gesamtstromkosten auf 4.818 Euro im Jahr sinken. Fast 15.000 Euro könnten gespart werden. Damit habe sich für den Biogas-Landwirt die Investition in das neue Pumpensystem in weniger als zwei Jahren amortisiert.

Technisch wird die Effizienzsteigerung der Nemo B.Max durch eine neu entwickelte Misch- und Förderschnecke erreicht. Die Schneckenflügel wurden hierbei gleichzeitig verstärkt und versetzt. Sie weisen außerdem Lücken auf, die einen Rückfluss des Mediums im Trichter ermöglichen. Das hat zur Folge, dass die einzelnen Bestandteile oder Medien optimal durchmischt und homogenisiert werden. Hinzu kommt eine Konstruktionsänderung beim Trichtergehäuse. Der Zuführstutzen für die Gülle wurde so angepasst, dass die Substrate sich bestmöglich vermischen können. Als Zuführpumpe für die Gülle bietet Netzsch eine kompakte Drehkolbenpumpe namens Tornado an.

Das Gespann von Exzenterschneckenpumpe und Drehkolbenpumpe eigne sich für mittlere bis größere Biogasanlagen ab einer Produktionsleistung von circa 300 Kilowatt. Beide Pumpen funktionieren auch mit Speiseresten und zerkleinertem Bioabfall.

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