UBA testet Batterien: Zu viele Schwermetalle

Eine Reihe von Batterien enthält zu viele Schwermetalle. Außerdem wird der Schwermetallgehalt häufig nicht gekennzeichnet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). So seien in vielen der untersuchten Zink-Kohle-Batterien die Belastungen besonders hoch: fast jede Zweite überschreite den Cadmium-Grenzwert.

Das UBA empfiehlt, stattdessen Alkali-Mangan-Batterien zu verwenden. Wo immer möglich, sollte ohnehin auf die ineffiziente Art der Energieversorgung mittels Batterien verzichtet werden. Akkus, beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus, seien eindeutig die bessere Wahl, erklärt der UBA-Präsident bei der Vorstellung der neuen UBA-Studie „Überprüfung der Quecksilber-, Cadmium- und Blei-Gehalte in Batterien – Analyse von Proben handelsüblicher Batterien und in Geräten verkaufter Batterien“.

Im aktuellen Schwermetalltest wurden 300 handelsübliche Batterien und Akkus auf ihren Quecksilber (Hg)-, Cadmium (Cd)- und Blei (Pb)-Gehalt sowie deren Kennzeichnung untersucht. Die Ergebnisse der Studie wurden den zuständigen Landesbehörden für die Marktüberwachung zur Verfügung gestellt.

Die geringste Menge an Schwermetallen enthielten laut der UBA-Studie Lithium-Ionen-Akkus, die beispielsweise in Handys verwendet werden, und Alkali-Mangan-Batterien. Deutlich schlechter hätten Zink-Kohle-Rundzellen abgeschnitten, die beispielsweise in Fernbedingungen oder Taschenlampen verwendet werden. Etwa die Hälfte habe mehr Cadmium enthalten, als der Grenzwert von 20mg/kg erlaubt. Bei einem Fabrikat sei der Cadmium-Grenzwert und bei einem anderen der Quecksilber-Grenzwert um jeweils das Achtfache überschritten worden.

Deutliche Mängel stellten die Tester auch bei der Kennzeichnung fest: Schwermetallhaltige Batterien und Akkus müssen die entsprechenden chemischen Symbole „Hg“, „Cd“ und „Pb“ tragen, wenn die vorgeschriebenen Schwellenwerte überschritten werden. Laut der Studie geschieht dies jedoch nur unzureichend. Bei fast der Hälfte der untersuchten Knopfzellen habe die Kennzeichnung „Hg“ für Quecksilber gefehlt, obwohl diese nachweislich den vorgegebenen Schwellenwert überschritten hätten. Zusätzlich hätten sich in einigen als quecksilberfrei gekennzeichneten Knopfzellen zwischen 0,4 bis 2 Prozent Quecksilber nachweisen lassen.

Grundsätzlich empfiehlt das Umweltbundesamt, Batterien durch Akkus zu ersetzen, insofern das technisch möglich ist. Zusätzlich zur Schwermetallbelastung falle die Energiebilanz von Batterien deutlich negativ aus. So werde bei der Herstellung von Batterien 40- bis 500-mal mehr Energie eingesetzt, als in der Batterie zur Verfügung steht. Daher lohne es sich, gezielt nach Produkten zu suchen, die ohne Batterien funktionieren. Auf solche würden Qualitätssiegel wie „Der Blaue Engel“ hin eisen. Tipps zum Thema liefert außerdem der kostenlose UBA-Ratgeber „Batterien und Akkus“.

Die UBA-Studie finden Sie als PDF-Datei unter:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4438.html

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