Deutsche Aluminiumindustrie produziert weniger

Die deutschen Aluminiumproduzenten und -verarbeiter haben von Januar bis September 2012 leichte Rückgänge zu verzeichnen. Von dieser Entwicklung waren laut Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) nahezu alle Produktionsbereiche betroffen.

Gründe für den Rückgang seien das unverändert schwache konjunkturelle Umfeld und die hohen Produktionsniveaus des Vorjahres gewesen. Für das Jahresschlussquartal erwarte die Branche noch keine Verbesserung, wie die GDA in seinem Neun-Monats-Bericht 2012 schreibt.

In Deutschland wurden laut GDA-Bericht von Januar bis September 2012 rund 790.854 Tonnen Rohaluminium erzeugt. Damit sei die Produktion um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Die Herstellung von Rohaluminium habe sich in diesem Zeitraum auf 305.992 Tonnen Primäraluminium und 484.862 Tonnen Sekundäraluminium aufgeteilt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei die Produktion von Primäraluminium um 5,6 Prozent gefallen, während die Sekundäraluminiumproduktion um 1,6 Prozent habe gesteigert werden können.

„Im 3. Quartal 2012 entsprach die deutsche Produktion annähernd dem Niveau des Vorquartals. Die Situation hat sich somit im Herbst stabilisiert“, erläuterte GDA-Geschäftsführer Christian Wellner die Entwicklung der Rohaluminiumpro-duktion. „Die Unternehmen der deutschen Aluminiumindustrie haben sich im europäischen Vergleich bisher als widerstandfähig erwiesen“, fügt Andreas Postler, Leiter Volkswirtschaft und Statistik beim GDA, an. „Die Aluminiumbranche hat hierfür in den vergangenen Jahren auch hart gearbeitet. So konnten die Unternehmen ihren Anteil an der europäischen Produktion in vielen Bereichen deutlich steigern.“

Angesichts der schwachen europäischen Exportmärkte und der anhaltenden Unsicherheit durch die europäische Schuldenkrise nehme die Besorgnis über den weiteren konjunkturellen Verlauf bei den Unternehmen jedoch zu. Die Ausfuhr an Aluminium und Waren daraus habe bereits deutlich nachgelassen. Bisher seien jedoch eher die Händler als die Produzenten betroffen. „Deutschland braucht dringend stärkere weltwirtschaftliche Impulse, vornehmlich aus den Schwellenländern. Nur so kann der Nachfrageausfall in Europa kompensiert werden. Erste kleinere Anzeichen für eine Zunahme der weltwirtschaftlichen Aktivität sind zwar vorhanden, jedoch dürfte das Wachstum in naher Zukunft wenig dynamisch verlaufen“, macht Andreas Postler deutlich.

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