Sinkende Rohstoffnachfrage beeinflusst Umsatz bei Alba SE

Der Vorstand der Alba SE rechnet angesichts der EU-Konjunkturkrise mit einem weiteren Rückgang der Nachfrage an den Rohstoffmärkten. Die spürbar nachlassende Rohstoffnachfrage in vielen Staaten „spiegelt sich ein Stück weit in unseren Zahlen wider“, sagte Alba-SE-Vorstandschef Axel Schweitzer bei der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals.

In den ersten neun Monaten 2012 erwirtschafteten die Alba SE und die mit ihr verbundenen Tochterunternehmen laut Quartalsbericht ein Ergebnis vor Ergebnisanteilen an assoziierten Unternehmen, Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 35,69 Millionen Euro (Vorjahresvergleichswert: 39,74 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich demnach auf 26,23 Millionen. Euro (Vj.: 33,50 Millionen Euro). Der konsolidierte Konzernumsatz habe fast 1,519 Millionen Euro betragen (Vj.: über 1,743 Millionen Euro).

Zwischen den beiden Segmenten seien Umsätze in Höhe von 7,19 Millionen Euro konsolidiert worden (Vj.: 8,90 Millionen Euro). Die segmentübergreifenden Konsolidierungen im EBIT hätten 0,02 Mio. Euro betragen (Vj.: 0,07 Millionen Euro), im EBT 0,02 Millionen Euro (Vj.: 0,00 Millionen Euro).
Im dritten Quartal 2012 habe das EBIT mit 15,21 Millionen Euro leicht über dem dritten Quartal des Vorjahres (3. Quartal 2011: 14,04 Millionen Euro) gelegen, ebenso das EBT mit 12,88 Millionen Euro (Vergleichswert: 12,19 Millionen Euro). Der Umsatzbeitrag der Monate Juli bis September sank laut Alba konsolidiert auf 463,91 Millionen Euro (Vergleichswert: 615,51 Millionen Euro).

Schweitzer betonte, dass die Rohstoffbranche und damit auch die Sekundärrohstoffbranche gute Frühindikatoren für die weitere wirtschaftliche Entwicklung seien. „Deutschland geht es im europäischen Kontext vergleichsweise gut, aber alle europäischen Krisenländer haben mit negativen Wachstumsraten zu kämpfen. Das belastet auch die deutschen Produzenten sowie vor- und nachgelagerte Industrien, zum Beispiel die Recyclingbranche.“

Allein der Stahlverbrauch der europäischen Industrie (EU 27) werde in diesem Jahr voraussichtlich um 5,6 Prozent zurückgehen, in Spanien und Italien dürfte der Rückgang sogar bei rund 12 Prozent liegen. Die schwierige Lage der europäischen Stahlindustrie sowie die sich abschwächende Wachstumsdynamik Chinas schlugen sich laut Schweitzer auch auf den Schrottsammel- und Verarbeitungssektor nieder und drückten erwartungsgemäß Umsatz und Ergebnis im Segment Stahl- und Metallrecycling.

Einen Ergebnisanstieg habe demgegenüber der Geschäftsbereich Dienstleistung verzeichnet. Wesentlich hierfür sei die Bereinigung des Vertragsportfolios um renditeschwache Kundenverträge gewesen, so Schweitzer. Allerdings stünden die Margen aufgrund des intensiven Wettbewerbs im deutschen Markt weiterhin erheblich unter Druck.

Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2011 sank das Working Capital in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres. Wesentlich hierfür sind die Reduzierung der Vorräte sowie die gesunkenen Preise und Mengen im Segment Stahl- und Metallrecycling. Folglich reduzierten sich auch Bilanzsumme sowie Nettoverschuldung im Vergleich zum 31. Dezember 2011.

Bei NE-Metallen stehen Preisreduzierungen zu erwarten

Seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres hätten sich die Erwartungen der Stahlproduzenten merklich verschlechtert, wie Alba mitteilt. Gemäß Weltstahlverband wird die Produktion im laufenden Geschäftsjahr in Europa um mehr als 5 Prozent unter der von 2011 liegen. Im Bereich der Nichteisen-Metalle würden für den europäischen Raum Preisreduzierungen prognostiziert. Auch hier schlügen sich die Unsicherheiten bezüglich der Wirtschafts- und Währungsentwicklung nieder. Umsatz und Ergebnis im Segment Stahl- und Metallrecycling würden 2012 dementsprechend niedriger ausfallen als im Jahr 2011, erwartet der Alba-Vorstand.

Für das Segment Dienstleitung geht der Vorstand trotz hoher Wettbewerbsintensität und sinkenden Preisen an den Rohstoffmärkten von einer anhaltend positiven Ergebnisentwicklung aus. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weltweit derzeit alles andere als günstig. Unser besonderes Augenmerk gilt daher, unseren Kunden Lösungswege aufzuzeigen, wie sie mit ressourcenschonendem Einsatz von Sekundärrohstoffen in der Krise ihre Ergebnisse steigern können und gleichzeitig unsere eigene Kostenstruktur weiter zu optimieren“, so Schweitzer.

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