Energiesparlampe hat beste Öko-Bilanz

In einer neuen Studie haben Forscher von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) die Ökobilanz verschiedener Beleuchtungsmethoden untersucht. Sie berücksichtigten dabei den Energieverbrauch, Herstellung und Entsorgung sowie verschiedene Strommixe. Klare Siegerin sei die Energiesparlampe, wie die Autoren der Studie „Environmental impacts of lighting technologies – Life cycle assessment and sensitivity analysis“ mitteilen.

Beurteilt wurden in der Schweizer Studie vier Lampenarten: klassische Glühbirnen, Halogenlampen, Fluoreszenzröhren und Energiesparlampen. Um den Gesamteinfluss einer Lampe auf die Umwelt zu beurteilen, haben die Forscher eine Ökobilanz erstellt. Dabei werden die Stoff- und Energieströme über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt, von der Produktion über den Gebrauch bis zur Entsorgung.

Erstes Ergebnis der Empa-Forscher: Der Anteil an der Gesamtumweltbelastung, der durch die Produktion der Lampen verursacht wird, sei gering. Wird der Schweizer Strommix für die Nutzung zugrunde gelegt, schlage zum Beispiel die Herstellung einer Glühbirne gerade mal mit 1 Prozent zu Buche. Im Vergleich dazu sei der Einfluss der Produktion bei Energiesparlampen mit 15 Prozent zwar deutlich höher, aber immer noch vernachlässigbar. Grund für den größeren ökologischen Fußabdruck der Energiesparlampe seien die darin enthaltenen Elektronikbauteile. Mit dem europäischen Strommix, der einen wesentlich größeren Anteil Strom aus umweltbelastenden Kohlekraftwerken enthalte, lägen die Werte für Glühbirnen mit 0,3 Prozent beziehungsweise für Energiesparlampen mit 4 Prozent noch wesentlich niedriger.

Auch die Entsorgung der Lampen habe laut Empa-Studie auf die Ökobilanzen keinen großen Einfluss. Bei einer Energiesparlampe reduziere sich, wenn sie rezykliert und nicht verbrannt wird, die Umweltbelastung sogar noch um rund 15 Prozent. Doch selbst beim Verbrennen der Energiesparlampen in einer Müllverbrennungsanlage sei das vielfach kritisierte Quecksilber mengenmäßig unbedeutend. Denn den überwiegenden Anteil an Quecksilber in der Umwelt verursachten Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Die Autoren der Studie machen dies am Beispiel eines Kohlekraftwerks deutlich: Je nachdem, ob mit Braun- oder Steinkohle betrieben, stoße das Kraftwerk pro Kilowattstunde produzierten Stroms 0,042 bis 0,045 Milligramm Quecksilber aus. Bei einer Leistung von 1.000 Megawatt werde die Luft durch ein solches Kraftwerk also pro Stunde mit 42 bis 45 Gramm Quecksilber belastet. Energiesparlampen dürfen dagegen seit 2005 in ganz Europa noch maximal 5 Milligramm Quecksilber enthalten. Anders ausgedrückt: Ein Kohlekraftwerk emittiere pro Stunde so viel Quecksilber, wie in 8.400 bis 9.000 Energiesparlampen enthalten sei.

Die weitaus größte Belastung für die Umwelt sei der Betrieb der Lampen. Ein wesentlicher Faktor sei dabei die Art des genutzten Stroms: Eine Glühbirne, die durch mit Wasserkraft erzeugtem Strom leuchtet, belaste die Umwelt weniger als eine Energiesparlampe, die mit europäischem Strommix läuft.

Doch auch die Energiesparlampe bringt einen ökologischen Vorteil, lautet das Fazit der Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt. Das zeige sich bei der Bestimmung des „environmental break-even point“, jener Brenndauer, nach der zwei verschiedene Lampen die Umwelt gesamthaft gleich stark belasten. Mit europäischem Strommix, der zu einem Großteil «fossil» produziert wird, erreichten Glühbirne und Energiesparlampe aufgrund des wesentlich höheren Stromverbrauchs der Glühbirne den „environmental break-even point“ sehr schnell, etwa nach 50 Stunden. Mit Schweizer Strom sei dieser Punkt nach 187 Stunden Brenndauer erreicht. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer einer Energiesparlampe von 10.000 Stunden – verglichen mit den 1.000 Stunden einer Glühbirne – habe sich der Kauf einer solchen Lampe also nach kurzer Zeit ökologisch „amortisiert“, so die Empa.

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