Schneidverdichter und Extruderkombination

Der Anlagenbauer für Plastikrecycling-Systeme Erema hat ein neues Verfahren für Kunststoffrecyclinganlagen entwickelt: das Counter-­Current-System.

Das patentierte System gilt als Kerntechnologie der neuen Intarema-Anlage, die im Grenz­bereich zwischen Schneidverdichter und Extruder eingesetzt wird. Die Beschickung erfolgt automatisch: Loses Material, wie Folien­schnitzel oder Mahlgüter, wird über ein Aufgabeförderband und Folien auf Rollen direkt über einen Rolleneinzug zugeführt.

Der Schneidverdichter zerkleinert und mischt das Aufgabe­material mit rotierenden Werkzeugen. Gleichzeitig wird das Aufgabegut – ausschließlich durch die entstehende Friktionswärme – erwärmt, getrocknet und für den Einzug in den Ex­truder verdichtet. Daraus ergeben sich laut Erema folgende Vorteile: Das verdichtete Material enthält kaum Sauerstoff, der zu oxidativem Abbau des Polymers führen kann, und der schonende Aufschmelzvorgang kann mit geringster Scher­belastung erfolgen. So kann der invers tangential angeschlossene Einschnecken-Extruder kontinuierlich mit dem vorgewärmten, verdichteten Material befüllt werden.

Und dies geschieht laut Unternehmen auf eine besondere Art und Weise: Bis dato war der weltweite technische Standard ein System, bei dem sich das Material im Schneidverdichter in Transportrichtung des Extruders drehte. Im Counter-Current-System bewegt sich die Material-Trombe im Schneidverdichter jetzt umgekehrt, nämlich gegen die Transportrichtung des Extruders. Dadurch soll sich zum einen die Prozessstabilität erhöhen, zum anderen soll eine deutlich höhere Durchsatzleistung der Anlage möglich sein.

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