MVV Enerige baut Biomasse-Kraftwerk nahe London

MVV Energie investiert 140 Millionen Euro in den Bau eines Biomasse-Kraftwerks auf Altholzbasis südöstlich von London. Das teilte der MVV-Vorstandsvorsitzende Georg Müller bei der Vorlage des Finanzberichts für die ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres 2012/13 in Mannheim mit.

Das neue Biomasse-Kraftwerk im 30 Kilometer südöstlich von London gelegenen Industriehafen Ridham Dock habe eine elektrische Netto-Leistung von rund 23 Megawatt, berichtete Müller. Das Kraftwerk, mit dessen Bau im April begonnen wurde, soll im Frühjahr 2015 in Betrieb gehen. Als Brennstoff nutzt das Unternehmen Altholz aus dem regionalen Umfeld der Anlage.

Pro Jahr werden Unternehmensangaben zufolge dabei aus rund 172.000 Tonnen Altholz knapp 188 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit könne der Strombedarf von 60.000 Haushalten gedeckt werden. Auch die benachbarte Industrie solle mittels Kraft-Wärme-Kopplung aus dem Kraftwerk mit Wärme versorgt werden.

„Wir investieren damit zum ersten Mal auch im Ausland in die Energieerzeugung aus Biomasse“, betonte MVV-Vorstandschef Müller. Im vergangenen Jahr hatte das Mannheimer Energieunternehmen mit dem Bau einer thermischen Abfallbehandlungsanlage im südenglischen Plymouth begonnen sowie auch in der Tschechischen Republik ein abfallgefeuertes Heizkraftwerk in Liberec übernommen. „Entscheidend sind für uns wirtschaftlich attraktive Projekte mit verlässlichen politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Das ist in Großbritannien und in der Tschechischen Republik der Fall.“

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahrs 2012(2013 zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zufrieden. Vor allem, wie er sagte, angesichts des schwierigen Marktumfelds und der zum Jahreswechsel wirksam gewordenen vollständigen Versteigerung der bisher frei zugeteilten CO2-Zertifikate.

So habe MVV Energie den Außenumsatz im Halbjahresvergleich um 7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro steigern können und gleichzeitig das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBIT) mit 180 Millionen Euro auf Vorjahresniveau halten können. Belastet habe das Ergebnis zum einen der Wegfall des Ergebnisbeitrags der verkauften Anteile an den Stadtwerken Solingen sowie der niedrige Strompreis im Großhandel, der sich auch in einer anhaltend tiefen Stromerzeugungsmarge (Clean Dark Spread) ausgedrückt habe.

Daneben hätten sich vor allem die Abnahme der Erlöse aus angelieferten Abfällen sowie die gesunkenen Erträge durch unvorhersehbare Schäden in Heizkraftwerken der Tochtergesellschaft MVV Umwelt zwischen Oktober und Dezember negativ ausgewirkt.

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