Unser Planet braucht die Kreislaufwirtschaft

„Kreislaufwirtschaft ist die Voraussetzung, um künftig 6 bis 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten sinnvoll bewältigen zu können.“ Das sagte der Ex-Umweltminister Klaus Töpfer im Rahmen eines Symposiums. Gleichzeitig hat der österreichische Entsorger Saubermacher auch seinen Nachhaltigkeitsbericht 2011 präsentiert.

Es sei aber noch immer weitestgehend unbekannt, dass hinter jedem Abfalleimer High-Tech-Anlagen stehen, die die Voraussetzung für die Ressourcenrückgewinnung sind, führte der Exekutivdirektor des Potsdamer Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit (IASS), Töpfer, beim Symposium in der Saubermacher-Firmenzentrale ECOPORT in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Graz weiter aus. Als wesentliche Herausforderung sieht der Kreislaufwirtschaftsexperte die Bewältigung des beträchtlichen Gefälles zwischen entwickelten und weniger entwickelten Regionen in Hinblick auf Zugang zu High-Tech-Maschinen und Know-how.

Der Ausgleich dieses Gefälles werde entscheidend für die Genesung des Patienten Erde sein – hier seien die Bemühungen deutlich zu intensivieren, bestätigt auch Umweltpionier Hans Roth, der täglich bemüht ist, einen Beitrag zu leisten. „Mit dem Saubermacher Nachhaltigkeitsbericht gibt es die gesammelten Aktivitäten erstmals zum Nachlesen und vielleicht sogar Tipps zum Nachahmen“, würde sich Roth freuen.

Bemühungen um Nachhaltigkeit teilweise in Gefahr

Jedoch sieht der Saubermacher-Gründer die Bemühungen rund um Nachhaltigkeit zum Teil in Gefahr: „Unternehmen als Stütze für eine nachhaltige Leistungserbringung können ihre Aufgabe nur dann bewältigen, wenn die öffentliche Hand die Voraussetzungen dafür schafft. Dazu gehören neben Best- statt Billigstbieterausschreibungen vor allem auch die Förderung des Wettbewerbs, als Motor für Innovationen.“

Ernst Gugler, Geschäftsführer gugler cross media, äußerte beim Saubermacher-Symposium die Überzeugung, dass alle Produkte dem Vorbild der Natur folgend, wieder in Kreisläufe eingebracht werden müssen. „In der Natur bleibt nichts übrig, alles wird wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Bisher blieben aber zum Beispiel beim Papierrecycling 40 Prozent Farben und Füllstoffe als nicht rezyklierbare Schlämme zurück. Wir haben in einem ersten Schritt alle Inhaltsstoffe analysiert und begonnen, sie gegen recyclierbaren Stoffe zu ersetzen. Mit dem Ergebnis, dass die nach dieser Methode erzeugte Druckprodukte sogar kompostiert werden können“, erläuterte Gugler ein „Cradle to Cradle“ Anwendungsbeispiel.

Horst Pirker, CEO Saubermacher, sieht die Zukunft der Ressourcenwirtschaft im Management von Stoffflüssen. „Alleine das Wort Abfall suggeriert ja bereits, dass man sich von etwas trennen möchte, besser wäre es von Ressourcen oder Stoffen zu sprechen“, sieht Pirker allein in der Begriffsbezeichnung schon Potenzial für Veränderung. „Während die Abfallwirtschaft 2.0 vor allem als Logistiker und nur zum Teil als Rohstofflieferant für die Industrie fungiert, könnte die Ressourcenwirtschaft der Zukunft Kernakteur & Bindeglied einer funktionierenden Recyclinggesellschaft sein“, wünschte sich Pirker.

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