Neue Sortieranlage bei East West Textilrecycling läuft

Das bvse-Mitgliedsunternehmen East West Textilrecycling Kursun hat seine neue Sortieranlage offiziell in Betrieb genommen. Für die vollautomatische Anlage mit einer Kapazität von bis zu 100 Tonnen Altkleidern pro Tag hat das Familienunternehmen am Standort Langen bei Bremerhaven 1,5 Millionen Euro investiert. "Die neue Sortieranlage verbessert die Arbeitsabläufe und reduziert den Anteil körperlicher Arbeit. Wir werden aber keine Mitarbeiter freisetzen, denn gleichzeitig wird der Materialdurchsatz erhöht“, betont ist Senator h.c. Zeki Kursun, geschäftsführender Gesellschafter.

Derzeit würden 50 bis 60 Tonnen pro Tag Alttextilien verarbeitet. Diesen Wert möchte das Unternehmen mittelfristig auf mindestens 70 Tonnen täglich steigern. Bei der Anlieferung der Sammelware erfolge die Entleerung der Lieferfahrzeuge nun direkt auf ein Fließband, mit dem die Ware in den Produktionsbereich transportiert werde. „Für unsere Mitarbeiter bedeutet dies, dass das Abladen per Hand bei Wind und Wetter oder Transporte mit dem Gabelstapler über nicht überdachte Flächen entfallen. So bleibt die Ware trocken“, erläutert Umut Kursun, Prokurist bei East West Textilrecycling.

Nach dem Öffnen der Kleidersäcke gelangten die Textilien in die Vorsortierung. An einer ersten Station würden an bis zu 16 Arbeitsplätzen Nicht-Textilien wie Spielzeug und weitere Fremdfraktionen aussortiert. Daran schließe ein Pufferband an. Die Sortierkräfte könnten hier die Geschwindigkeit des Materialstroms mit einem Fußpedal individuell steuern. An insgesamt vier hintereinandergeschalteten Stationen erfolge dann eine Grobsortierung in je zwölf Schächte. Hier würden beispielsweise Hosen, Pullover oder T-Shirts voneinander separiert. Per Roboteranlage gelangten die vorsortierten Textilien an die gegenüberliegenden Feinsortierungsplätze. Dort trennen erfahrene Mitarbeiterinnen jeweils eine Fraktion, also beispielsweise Hosen. „Damit die Alttextilien und Schuhe bedarfsgerecht wiederverwendet werden können, erfolgt die Sortierung nach Qualitäten, Materialien aber auch religiösen und länderspezifischen Kriterien in bis zu 450 Fraktionen“, so Prokurist Wolfgang Fritsch. An einer Pressstation erfolge dann das Zusammenfassen in Ballen, bevor diese im Lager auf den Versand in alle Welt warten.

Das Familienunternehmen engagiert sich in der Region, aber auch den Zielländern der Gebrauchtkleidung und unterstützt zum Beispiel einen Mittagstisch für Grundschüler und andere soziale Projekte. In Ostafrika könnten mit der Hilfe des Unternehmens Kursun pro Jahr rund 500 Operationen an der Augenkrankheit „Grauer Star“ durchgeführt werden. „Der Eingriff ermöglicht es den Menschen, ihrer Arbeit nachzugehen und ihre Familien zu ernähren. So können wir nachhaltig Armut verhindern“, sagt Senator h.c. Kursun.

East West Textilrecycling Kursun, das derzeit 140 Mitarbeiter hat, sammelt den Angaben zufolge mit mehr als 3.000 Sammelcontainern jährlich über 7.000 Tonnen Alttextilien und Schuhe. Darüber hinaus bestehe eine enge Zusammenarbeit mit karitativen Organisationen, von denen East West Textilrecycling im Jahr mehr als 4.000 Tonnen zukauft. „Je mehr wir wiederverwerten, umso weniger gelangt in die thermische Verwertung. Damit leisten wir einen erheblichen Beitrag zu Kreislaufwirtschaft und Umweltschonung auch in Bezug auf den Ausstoß von CO2„, so Fritsch.

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