E-Schrott – Schlüssel für knapper werdende Ressourcen

Andreas Habel vom Entsorgerverband bvse ist sich sicher, dass die Verwertung von Elektro(nik)-Altgeräte verbessert werden kann, um so noch mehr natürliche Ressourcen zu schonen.

Der Fachreferent für E-Schrott im bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung machte auf der Jahresveranstaltung des Cluster Umwelttechnologien NRW Ende Oktober in Köln deutlich, dass das Potenzial von Sekundärrohstoffen als Rohstoffquelle derzeit noch in zu geringem Maße ausgeschöpft werde. Gerade in zahlreichen Zukunftstechnologien wie die Photovoltaik oder die Herstellung von Brennstoffzellen, Flachbildschirmen und Touchscreens sei der Bedarf an einigen Rohstoffen jetzt schon höher als die Produktionsmengen. Dies gelte beispielsweise für Gallium, Indium oder Scandium.

„Wertstoffe aus Abfällen werden zum gefragten Wirtschaftsgut und Recycling wird zum Wirtschaftsfaktor“, so Andreas Habel. Dennoch sei teilweise noch unbekannt, dass es sich bei der Recyclingwirtschaft um eine moderne und leistungsfähige Industrie handelt. Damit sie ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten kann, sei es wichtig, wertvolle Sekundärrohstoffe besser zu kanalisieren.

Heute erreichen von den in Deutschland jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen in Verkehr gebrachten Elektro(nik)-Geräten nur etwa 700.000 Tonnen die Recyclingwirtschaft, heißt es dazu in einer Presseerklärung des bvse. Der Verband fordert daher zur Verbesserung des Recyclingerfolgs einen abfallrechtlichen Rahmen, wobei die heutige Praxis der Produktverantwortung und Erfassung, des Ökodesigns und des Wettbewerbs auf den Prüfstand gestellt werden müssen. Noch gehe es derzeit bei der Vergabe von Entsorgungsaufträgen in erster Linie darum, Entsorgungskosten zu senken.

Diese Marktbedingungen sowie eine oligopolistische Struktur seien wenig innovationsfreundlich, schreibt der bvse weiter. Die Erfassung gelinge häufig nicht zerstörungsfrei, sodass Schadstoffe freigesetzt und das Recycling erschwert werden, was einen ökologischen Rückschritt bedeutet. Außerdem würden Produkte noch zu selten so konstruiert, dass das Recycling problemlos möglich ist, kritisiert Habel.

„Wir brauchen ein besseres Recyclingverständnis, eine ausgeweitete Sammelstruktur und müssen gegen illegale Exporte vorgehen“, so der bvse-Referent weiter. Aus Sicht des bvse sind Netzwerke erforderlich, in denen Hersteller, Sammler, Recycler, Verwerter und die Wissenschaft konstruktiv zusammenarbeiten. Deshalb beteiligt sich der bvse aktiv an Netzwerken wie dem Cluster Umwelttechnologien NRW, das im Auftrag des Umweltministeriums NRW als Plattform für über 3.500 Unternehmen der Umweltwirtschaft Schnittstellen zu Verbänden, Behörden, Hochschulen und der Finanzwirtschaft herstellt.

Die Jahresveranstaltung des Clusters gibt Akteuren aus dem Bereich der Umwelttechnologie die Möglichkeit sich auszutauschen, Ideen einzubringen und zur Stärkung der Umwelttechnologien in NRW beizutragen.

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