Photovoltaik liefert erstmals mehr Strom als Müllverbrennungsanlagen

Erneuerbare Energien decken inzwischen 16 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland ab. Das geht aus Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegen. Einen Zuwachs gab es demnach auch bei der Photovoltaik, die mit 1,0 (0,7) Prozent zum ersten Mal mehr Strom lieferte als Müllverbrennungsanlagen.

Mit dem Anteil von 16 Prozent habe Deutschland das von der Europäischen Union für 2010 gesteckte Ziel von 12,5 Prozent bereits jetzt deutlich übertroffen, berichtet die Zeitung in ihrer Montagausgabe. Während der Stromverbrauch im Jahr 2009 danach insgesamt um fünf Prozent zurückging, hat die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien leicht von 92,7 auf 93 Milliarden Kilowattstunden zugelegt. Zurückzuführen ist das laut BDEW vor allem auf einen Zuwachs im Bereich Biomasse und Photovoltaik.

An erster Stelle bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien lag 2009 nach den BDEW-Berechnungen erneut die Windenergie. Trotz eines leichten Rückgangs kam sie auf einen Anteil von 6,4 (2008: 6,6) Prozent. Es folgte die Biomasse mit 4,4 (3,6) Prozent und die Wasserkraft mit unverändert 3,3 Prozent. Einen Zuwachs gab es auch bei der Photovoltaik, die mit 1,0 (0,7) Prozent zum ersten Mal mehr Strom lieferte als Müllkraftwerke. Diese erzeugten 0,9 (0,8) Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie.

Der BDEW erklärt das Anwachsen des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das den Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien Vergütungssätze garantiert, die zum Teil deutlich über den Marktpreisen liegen.

Aufgrund der überwiegend schwankenden Produktion und der fehlenden Speichertechnologien seien erneuerbaren Energien allerdings noch nicht in der Lage, ausreichend Grundlaststrom bereitzustellen. «Ein zukunftsfähiger Kraftwerkspark muss eine breite Palette von Technologien wie zum Beispiel Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien und in Ergänzung auch Kohle-, Gas- sowie Kernkraftwerke aufweisen», sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Hildegard Müller, dem „Handelsblatt“. (dpa)

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