Haus- und Sperrmüll: Hamburg mit dem höchsten Pro-Kopf-Aufkommen

Die Hamburger hinterlassen in Deutschland den meisten Haus- und Sperrmüll. Statistisch gesehen 351 Kilogramm häuften jeder Hanseat im Jahr 2007 an. Das zeigt eine Auswertung von Daten der Statistischen Landesämter durch dpa-RegioData.

Am wenigsten Abfall fällt demnach im bayrischen Landkreis Aschaffenburg an: Nur 53 Kilogramm Haus- und Sperrmüll verursacht dort jeder Einwohner rein rechnerisch pro Jahr. Das entspricht etwa einem Viertel der Abfallmenge, die der Durchschnittsdeutsche mit 200 Kilogramm hinterlässt.

Insgesamt hinterließen die Deutschen rund 16,4 Millionen Tonnen Haus- und Sperrmüll. Dazu kamen noch einmal 8,8 Millionen Tonnen Biomüll und rund 12 Millionen Tonnen Wertstoffe wie Papier, Kunststoff und Glas.

Das Bundesland mit dem wenigsten Haus- und Sperrmüll ist Baden- Württemberg mit 143 Kilogramm je Einwohner, gefolgt von Bayern (163 Kilogramm) und Sachsen (155 Kilogramm). An der Spitze der abfallreichsten Länder folgen nach Hamburg Berlin mit 272 Kilogramm Haus- und Sperrmüll je Einwohner und Bremen (247 Kilogramm).

Einen großen Anteil an einem guten Ergebnis hat der Statistik zufolge eine effiziente Abfallverwertung. Etwa zwei Drittel der Haushaltsabfälle gehen in Bayern und Baden-Württemberg in den Biomüll oder die Wertstoffsammlung. Umgekehrt ist die Menge an Haus- und Sperrmüll gerade dort besonders groß, wo nur wenig Abfall verwertet wird. Am kleinsten ist der Anteil von Biomüll und Wertstoffen an den Haushaltsabfällen mit nur 26 Prozent in Hamburg.

Die geringe Müllmenge der Aschaffenburger erklärt Norbert Schupp vom dortigen Landratsamt. Die Mülltonnen im Kreis werden demnach bei der Abfuhr nicht nur geleert, sondern auch gewogen. Und nach dem Gewicht richtet sich ein Teil der Müllgebühren. Wer Müll vermeidet oder verwertet, soll damit belohnt werden. Dass das System funktioniert, wurde schon bald nach dem Start 1997 deutlich: „Die Wertstoffmengen sind nach oben gegangen, die Restmüllmenge ist schlagartig sehr viel kleiner geworden. Wir haben heute weniger als halb so viel Haus- und Restmüll wie vorher“, sagte Schupp. (dpa)

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