Deponie Spröda: Millionen für Sanierung und Rekultivierung versickert?

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert Aufklärung über den Verbleib der für die Schließung der Abfalldeponie in Nordsachsen seit 1993 angesammelten Rücklagen für sofortige Rekultivierungsmaßnahmen.

Die ordnungsgemäße Sanierung und Rekultivierung der mehrfach wegen Unregelmäßigkeiten in die Schlagzeilen geratenen Abfalldeponie Spröda im nordsächsischen Landkreis Delitzsch wird immer fraglicher. Zahlreiche Indizien sprechen laut einer Pressemitteilung der DUH dafür, dass eine vom Deponiebetreiber Kreiswerke Delitzsch GmbH (KWD) im vergangenen Jahr beantragte zeitliche Verschiebung der Rekultivierungsmaßnahmen erfolgte, weil die für die kostenträchtigen Maßnahmen während der Einlagerungsphase angesammelten Rückstellungen in einem intransparenten Firmengeflecht versickert sind.

„Der zuständige Landrat Michael Czupalla hätte den Ungereimtheiten um die Skandaldeponie Spröda längst auf den Grund gehen müssen. Die Bürger haben ein Recht auf Aufklärung, vor allem aber haben sie ein Recht auf eine auch in Zukunft intakte Umwelt“, sagte Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH.

Die KWD hatten den Antrag auf Verlängerung der Frist für die Oberflächenabdeckung und Rekultivierung der Deponie Spröda im Januar 2008 beim zuständigen Regierungspräsidium Leipzig gestellt. Wegen der bestehenden Risiken für das Grundwasser lehnte der Regierungspräsident die Verschiebung ab und gab der Sicherheit der Bevölkerung Vorrang.

Für eine Verzögerung der Deponiesanierung gebe es keinerlei plausible, fachliche oder rechtliche Begründung, schreibt die DUH. Die Rekultivierungsmaßnahmen seien spätestens bis November 2009 durchzuführen. Ob dies gelingt steht jedoch derzeit in den Sternen.

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