Österreich: ARA freut sich über Kundenzuwachs

Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) verzeichnet im vergangenen Jahr eine gestiegene Sammel- und Verwertungsmenge. 885 neue Kunden konnte das Unternehmen dazu gewinnen. Dennoch sind die Lizenzeinnahmen und der Umsatz aufgrund niedrigerer Tarife leicht gesunken.

Die ARA erfüllte auch 2007 ihre Aufgabe als Sammel- und Verwertungssystem der österreichischen Wirtschaft. Vor dem Hintergrund eines strikten Non-Profit-Gebots als positiv zu beurteilen sind die gesunkenen Lizenzzahlungen der Wirtschaft und ein damit einhergehender verminderter Gesamtumsatz.

Die Menge der bei der ARA lizenzierten Verpackungen (Lizenzmenge) stieg von 846.637 auf 882.249 Tonnen. Geplant waren 874.920 Tonnen, was einer Abweichung von lediglich 0,8 Prozent entspricht.

Hier zeigt sich laut ARA eine hohe Prognosegenauigkeit, die für die Kalkulation der Lizenztarife – welche im Voraus für das jeweils kommende Jahr durchgeführt wird – entscheidend ist.

Trotz der gestiegenen Sammelmengen sanken die Lizenzeinnahmen aufgrund der Tarifreduktionen und damit zum Vorteil der Wirtschaft von 139,5 Millionen auf 136,8 Millionen Euro.

Der Trend zur Sammlung von Verpackungsabfällen ist in Österreich auch 2007 erfreulicherweise nicht abgerissen. So erzielte das ARA System bei der Menge an erfassten Verpackungsabfällen mit 807.855 Tonnen ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (787.346 t). Etwa 60 Prozent dieser Erfassungsmenge entfielen auf den Haushaltsbereich, die restlichen 40 Prozent sind der Industrie und dem Gewerbe zuzurechnen.

Die Steigerung bei der Erfassungsmenge ist nicht nur auf die erhöhte Lizenzmenge zurückzuführen, sondern ebenfalls auf weitere Optimierungen und Verbesserungen der Sammelinfrastruktur, die zu einer verstärkten getrennten Sammlung anregen. Bereinigt um Nichtverpackungen, Müll und Getränkeverbundkartons wurden von der Erfassungsmenge schließlich 757.300 Tonnen (+ 2,8 Prozent) der Verwertung übergeben. Rund 80 Verwertungspartner kümmerten sich um die stoffliche und thermische Verwertung und um eine energetische Nutzung in Müllverbrennungsanlagen.

Der Anteil der stofflichen Verwertung erreichte mit 87 Prozent wieder einen ungebrochen hohen Wert. Nach Packstoffen untergliedert, entfielen 46 Prozent der Sammel- und Verwertungsmenge auf Papier, Karton und Wellpappe, 26 Prozent waren Glasverpackungen, 22 Prozent stellten Leichtverpackungen aus Kunststoffen, Materialverbunden und Keramik da und 4 Prozent waren Metallverpackungen. Lediglich 2 Prozent stammten aus Holzverpackungen.

Seit Beginn des Jahres 2007 steht die bewährte Leichtverpackungssammlung auch als Sammelsystem für Packstoffe auf biologischer Basis zur Verfügung. Die Sammlung von Packstoffen auf biologischer Basis erfolgt je nach Sammelregion über die gelbe Tonne, den gelben Sack oder gemeinsam mit der kommunalen Restmüllerfassung.

Die erfassten biogenen Verpackungen werden dabei überwiegend einer CO2 neutralen thermischen energetischen Verwertung zugeführt. ARA Kunden schätzen die neue Packstoffgruppe als einfache Möglichkeit, die Verpackungsverordnung auch für Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen zu erfüllen.

Im Jahr 2007 standen den Österreichern insgesamt 1.262.263 Sammelbehälter zu Verfügung. Das sind um 43.950 (3,6 Prozent) mehr als 2006. Insgesamt 1,37 Millionen Haushalte waren an die Sacksammlung mittels „Gelbem Sack“ angebunden (2006: 1,35 Millionen).

Dieser weitere Ausbau des Sammelsystems führte auch zu einer gestiegenen Pro-Kopf-Sammelmenge: Sammelten die Österreicherinnen und Österreicher 2006 jährlich noch 113,9 kg pro Person über die Haushaltssammlung getrennt, so entsorgten sie 2007 bereits 116,9 kg (+ 2,6 Prozent) über die dafür vorgesehenen Behälter.

Dennoch ist die Bereitschaft der Bevölkerung zur getrennten Sammlung deutlich gesunken und die kostspieligen Fehlwürfe drastisch gestiegen.

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