Bürger wehren sich gegen EBS-Kraftwerk in Bernburg

Die Bürger von Bernburg wollen in ihrer Stadt keine zweite Müllverbrennungsanlage. Am 29. Januar überreichte eine Bürgerinitiative der Stadtverwaltung eine Liste mit mehr als 2.000 Unterschriften.

Das Entsorgungsunternehmen Tönsmeier will gemeinsam mit dem Chemieunternehmen Solvay im Industriepark Bernburg für rund 150 Millionen Euro ein Heizkraftwerk für Ersatzbrennstoffe errichten. In der Anlage soll im Alltagsbetrieb eine Verbrennungskapazität von rund 400.000 Tonnen Abfall im Jahr erreicht und eine Gesamtfeuerungsleistung von 200 Megawatt erzeugt werden. Solvay erwartet, dass Mitte Februar der Genehmigungsbescheid eingeht, so dass in der ersten Hälfte dieses Jahres der erste Spatenstich für das EBS-Kraftwerk erfolgen kann.

Wie die Bürgerinitiative von Bernburg erklärte, werde die Stadt in der Magdeburger Börde bereits durch Emissionen einer Verbrennungsanlage im Zementwerk belastet. Der Bau der zweiten Anlage würde eine Verbrennungskapazität in der Kleinstadt schaffen, die weit über die von Ballungszentren wie Köln oder Stuttgart hinausginge. Deshalb fürchte die Initiative, dass Bernburg zum Müllofen für Europa werde.
Das Chemieunternehmen Solvay hält eigenen Angaben zufolge an seinen Plänen zum Bau des neuen EBS-Kraftwerkes fest. Es sehe darin ein zweites Standbein für die Energieversorgung. „Das EBS-Projekt ist entscheidend für eine wettbewerbsfähige Energieversorgung und damit für die Zukunft des Werkes mit seinen 400 Arbeitsplätzen“, sagte Werkleiter Thomas Müller.

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