Zukunft der europäischen Aluminiumindustrie bleibt ungewiss

Die europäische Aluminiumindustrie will die Treibhausgase reduzieren. Durch Leichtbaulösungen im Transport und Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, trägt sie ihren Teil zur Antwort auf den Klimawandel bei. Die primäre und sekundäre Aluminiumproduktion würde jedoch schwer getroffen, wenn sie von 2013 an in das EU-Emissionsrechtehandelssystem (ETS) einbezogen werden sollte, falls die Folgen der CO2-Kosten für die Strompreise nicht angemessen ausgeglichen werden.

„Die europäischen Aluminiumproduzenten bewerten die Vorschläge der EU-Kommission zur freien Handelbarkeit von direkten Emissionen in Branchen, die CO2-Ausstoß ausgesetzt sind, positiv, jedoch sind weitere konkrete Maßnahmen erforderlich, um die Auswirkungen der CO2-Kosten auf die Strompreise zu mildern und so die Zukunft der europäischen Aluminiumindustrie zu sichern“, sagt Christel Bories, Vorstandsvorsitzende der European Aluminium Association (EAA). „Es ist dringend notwendig, dass der CO2-Ausstoß der Branche in der Richtlinie festgelegt wird und adäquate Ausgleichsmaßnahmen ergriffen werden, damit die Investitionen der Aluminiumindustrie weiterhin gewährleistet sind,“ sagte Patrick de Schrynmakers, Generalsekretär der EAA.

Verschiedene unabhängige Studien, sowie eine eigene Bewertung der Auswirkungen durch die EU-Kommission haben bestätigt, dass eine Einbeziehung der Aluminiumindustrie in das ETS und die Auswirkungen der CO2-Kosten auf die Strompreise aufgrund indirekter Emissionen, die Konkurrenzfähigkeit der Aluminiumindustrie ernsthaft gefährden würden. Auch eine uneingeschränkte Handelbarkeit der direkten Emissionen der Aluminiumverarbeitung wäre nicht ausreichend, um die Industrie zu erhalten, da die Auswirkungen von indirekten Emissionen bis zu sechsmal höher sein können. Die von der Kommission vorgeschlagene Revision der Richtlinie zum CO2-Emissionshandel schafft zwar einen Prozess zur Ermittlung von Branchen, die für eine freie Handelbarkeit von direkten Emissionen bis zu 100 Prozent in Frage kommen, aber es werden weder die in Frage kommenden Branchen identifiziert, noch Kompensationsmaßnahmen für die Auswirkungen der CO2-Kosten auf die Strompreise spezifiziert. Ein Aufschub dieser Maßnahmen bis zum Jahr 2011 würde Investitionsentscheidungen auf Eis legen.

Aufgrund der Tatsache, dass sich aus einer Einbeziehung der Branche in das ETS keine Vorteile für die Umwelt ergeben, hat sich die EAA für die fortdauernde Ausnahme der Branche eingesetzt. Sie bedauert daher den Vorschlag der EU-Kommission, sowohl Primär- als auch Sekundär-Aluminium von 2013 an in das überarbeitete ETS einzubeziehen.
Die europäischen Hütten beteiligen sich an dem Greenhouse Gas Global Sectoral Approach des International Aluminium Institute und haben im Hinblick auf die Reduzierung von Treibhausgasen und die Verbesserung der Energieeffizienz die globale Industrie übertroffen. Europa ist weltweit das Zentrum für primäre Aluminiumtechnologie und F&E für sekundäre Anwendungen. Die europäische Industrie wird weiter an der Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen arbeiten und ist dabei, neue Zielvorgaben festzulegen.
Europa recycelt mehr Aluminium als alle anderen Regionen der Welt. Die Wiederverwendung von Aluminium verringert den Ausstoß von Treibhausgasen um etwa 95 Prozent.

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