Baustoffrecycling auf schwedischer Insel

Der Baustofflieferant Roma Grus investiert in eine Anlage zur Förderung der Eigenproduktion auf der Insel Gotland. Die Nassaufbereitungsanlagentechnologie soll nachhaltiges Ressourcenmanagement für die Region ermöglichen.
(Quelle: CDE)

Roma Grus, ein Familienunternehmen auf der schwedischen Insel Gotland, hat eine Investition in eine neue Nassaufbereitungsanlage von CDE mit einer Kapazität von 140 Tonnen pro Stunde angekündigt. Die neue Anlage soll das Geschäft transformieren, die Selbstversorgung verbessern und neue Einnahmequellen erschließen.

Derzeit ist das Unternehmen laut CDE in der Materialversorgung, einschließlich Beton, für die lokale Bauindustrie tätig und verfügt über eine der modernsten Betonmischanlagen Europas. Dabei möchte Roma Grus die Umweltbelastung so gering wie möglich halten. So kam es dazu, dass sie in Gesprächen mit CDE auf der bauma 2019 mögliche Recyclingaktivitäten erörtert haben. Beginnend ab diesem Punkt kulminierte die Partnerschaft jüngst auf der bauma 2022, als Roma Grus das Projekt gemeinsam mit CDE präsentierte, um den Erfolg der Zusammenarbeit zu feiern.

Stefan Lindby, der Bruder des Eigentümers von Roma Grus, Magnus Lindby, hat CDE auf der Messe vor drei Jahren zum ersten Mal kennen gelernt und erkannte schnell die Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Werte der beiden Unternehmen sowie die Möglichkeiten, die das Baustoffrecycling für sie und die Bauindustrie bietet. Nach der Inbetriebnahme der Nassaufbereitungsanlage wird das Unternehmen über eine Technologie verfügen, mit der es die Kreislaufwirtschaft auf Gotland vorantreiben kann.

Selbstversorgung in einer Inselregion

Die Möglichkeit des Recyclings ist für ein auf einer Insel ansässiges Unternehmen wie Roma Grus besonders wichtig. Derzeit wird der Sand vom schwedischen Festland verschifft, was weder nachhaltig noch preiswert ist. Auf der Insel werden sie zu den ersten gehören, die für die Betonherstellung geeigneten gewaschenen Sand und Zuschlagstoffe als Alternative zu Rohmaterialien anbieten. Dies steht im deutlichen Gegensatz zum Bergbau, der die Bewahrung der Insel stark beeinträchtigt, und unterstreicht das Engagement des Unternehmens für den Schutz der Böden. Die neue Investition soll dem Unternehmen somit beim Erreichen seiner Ziele sowohl hinsichtlich des Umweltschutzes als auch hinsichtlich seiner Unabhängigkeit helfen.

Die Nassaufbereitungsanlage umfasst die Grobstücksiebanlage R4500 von CDE mit integriertem Sieb Infinity P2-75R Pro Grade, das Reinigungs- und Klassiersystem Agg Max mit integriertem Sieb Infinity H2-60, die Schwertwäsche Roto Max, die Sandwaschanlage Evowash mit Aufstromklassierer (CFCU 200) sowie Transfer- und Haldenförderbänder.

Die Anlage umfasst auch den Eindicker Aquacycle, der laut Hersteller bis zu 90 % des Prozesswassers zur sofortigen Wiederverwendung in der Anlage aufbereitet. Das komplette Wasserspeicher- und Pumpsystem Aquastore recycelt das zurückgewonnene Wasser innerhalb der Waschanlage, während die zugehörige Flockungsmittel-Dosieranlage dem Eindicker das Polyelektrolyt zuführt, mit dem das Absetzen des Schlamms und das Recycling des Wassers erleichtert wird.

Das Gelände auf Gotland, auf dem die Anlage errichtet werden soll, steht seit 25 Jahren leer. Früher befand sich dort eine Zuckermühle. Mit der Inbetriebnahme wird auch eine Transformation der Erträge des Unternehmens einhergehen, da durch neue Produkte und eine höhere Qualität der bestehenden Produktlinie neue Einnahmequellen erschlossen werden können.

Die CFCU™-Technologie von CDE wird sich erheblich auf das Geschäft des Kunden auswirken, da sie die Produktion von hochwertigerem Betonsand ermöglicht, und das AggMax-System, das die Kiesfraktion reinigt, wird hochwertige, normgerechte Zuschlagstoffe liefern.

Umwandlung von Abfall in Ressourcen

Der Standortleiter Emil Höglund ist zuversichtlich, dass die neue Nassaufbereitungsanlage signifikanten Einfluss auf die Arbeitsweise des Unternehmens haben wird, und sagt: „Roma Grus hat in den letzten Jahren stark in die Entwicklung nachhaltiger Verfahrensweisen investiert, und dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt, um unsere ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. In der zweiten Hälfte von 2021 kam unser Unternehmen komplett ohne fossile Brennstoffe aus. Doch die aktuellen Umstände, wie der anhaltende Krieg in der Ukraine und die schwedische Steuerpolitik, machten es uns finanziell unmöglich, diese Strategie fortzusetzen. Wir sind jedoch entschlossen, zu einem fossilfreien Betrieb zurückzukehren, und betrachten unsere Partnerschaft mit CDE als einen großen Schritt auf diesem Weg.“

Magnus Lindby erklärt, dass die Technologie sicherstellen wird, dass sie nicht nur ihre eigenen Ziele erreichen, sondern auch die neuen Richtlinien einhalten. „Die Lösung von CDE wird Roma Grus dabei helfen, das von uns angestrebte Kreislaufmodell umzusetzen und die Verordnung einzuhalten, die den Abbau von Rohstoffen und die Belieferung des Marktes nach 2025 untersagt. Der Abbau von Sand und Kies ist besonders schädlich für die Grundwasserversorgung von Gotland, und wir setzen uns für den Schutz der Insel ein, auf der wir leben.“

Lindby fügt hinzu: „Wir betrachten die Installation dieser Nassaufbereitungsanlage von CDE als den nächsten logischen Schritt in unserem Angebot für die lokale Bauindustrie. Wir werden nachhaltig hergestellten Beton, Fertigbeton und verschiedene andere Baumaterialien anbieten. Wir haben das Gefühl, dass dies eine neue Phase für Roma Grus ist, und mit CDE haben wir einen stabilen Partner gefunden, der uns auf unserem Weg zu unseren Zielen begleitet.“

Eunan Kelly, Vertriebsleiter Nord & Westeuropa, sagte: „Als wir die Gespräche mit Roma Grus über dieses Projekt begonnen haben, waren sie von unserer Erfahrung und unserem Erfolg bei vergleichbaren Umgebungsbedingungen, wie auf der Isle of Man, auf Long Island oder auf der Isle of Wight, beeindruckt. Wir freuen uns darauf, zu sehen, wie sie die Selbstversorung erreichen, so wie es unseren Kunden in diesen Gebieten gelungen ist.
Es war großartig, mit einem so zukunftsorientierten Unternehmen und Team zusammenzuarbeiten, das unsere Ziele in Bezug auf eine Kreislaufwirtschaft und den Schutz der natürlichen Ressourcen teilt.“

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