Trier: Integrierte Bioabfallverwertung ohne Biotonne

Zur Vermeidung eines Rechtsstreites über die Pflicht zur Einführung einer Biotonne in der Region Trier haben die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) und der für die Abfallwirtschaft in der Region Trier zuständige Zweckverband eine einvernehmliche Lösung erzielt.

Der Zweckverband wird im Rahmen der bereits bestehenden Grüngutverwertung zukünftig ein zusätzliches Erfassungssystem für Speise- und Küchenabfälle aus privaten Haushalten mittels eines Bringsystems anbieten. Zur logistischen Vereinfachung können die Bürgerinnen und Bürger analog dem Verteilsystem für Gelbe Säcke kompostierbare Tüten unentgeltlich erhalten, die für den Transport der Speise- und Küchenabfälle geeignet sind.

Ziel ist, diese Abfälle auf den 84 Grüngut-Sammelstellen kostenfrei für die Anlieferer anzunehmen, um sie mit dem krautigen Material aus der Grünschnitt-Sammlung energetisch und stofflich zu nutzen. Das Bringsystem wird mit einem Anschluss- und Benutzungsrecht unterlegt, d.h. alle Bürgerinnen und Bürger können und dürfen ihre Bioabfälle unentgeltlich an den bekannten Grüngut-Sammelstellen abgeben.

Wirtschaftsministerin Lemke begrüßt die Einführung eines ergänzenden Systems zur getrennten Erfassung und Verwertung von Bioabfällen: „Ich freue mich, dass nach konstruktiven Gesprächen ein ausgewogener Lösungsweg gefunden wurde. Regionalspezifische Besonderheiten werden berücksichtigt und optimiert; gleichzeitig garantiert eine wissenschaftliche Begleitung das Verfolgen der gesetzlichen Ziele.“

Der Zweckverband hat zudem angekündigt, Konzepte zur Verwertung von Bioabfällen in eigenen Vergärungsanlagen zu entwickeln. Die Verwertung soll in zu errichtenden Vergärungsanlagen zusammen mit krautigem Grüngut erfolgen. Bis dahin sollen bestehende Anlagen genutzt werden. Die vorgenannten Maßnahmen werden insbesondere unter den Gesichtspunkten von Bürgerakzeptanz, Quantitäten, Sortenreinheit sowie Verwertungswegen durch ein vom Zweckverband zu beauftragendes und im Einvernehmen mit der SGD Nord ausgewähltes Büro wissenschaftlich begleitet.

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