Prognose: Zinn wird in Zukunft knapp

Ab 2018 wird es bei Zinn ein Defizit geben. Das hat die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) berechnet. Einer der Gründe dafür: In Indonesien wird die Produktion immer weiter zurückgehen.

Nach Abgaben der DERA liegt die zu erwartende Versorgungslücke jährlich bei etwa 40.000 Tonnen. Auch mithilfe von Lagerbeständen und Recycling könne das Defizit nicht aufgefangen werden. Vielmehr rät die Agentur zu Substitution in den relevanten Branchen, vor allem der Elektronik- und Verpackungsindustrie. Neue Zinnbergwerke, die den Produktionsrückgang auffangen könnten, seien bis 2020 nicht in Sicht.

Wie DERA weiter mitteilt, führen Handelsrestriktionen in Indonesien aktuell zu weiteren Unsicherheiten auf dem Zinnmarkt. Damit seien Preis- und Lieferprobleme vorprogrammiert. „Der Zinnmarkt wird sich gravierend ändern, nur den genauen Zeitpunkt können wir noch nicht konkret definieren“, sagt Harald Elsner von der BGR.

Derzeit wird laut DERA die weltweite Produktion von Raffinadezinn von China, gefolgt von Indonesien und mit weitem Abstand von Malaysia, Peru und Thailand dominiert. Diese fünf Länder produzierten im Jahr 2012 rund 88 Prozent des weltweiten Raffinadezinns von ca. 338.000 Tonnen.

In Deutschland werden demnach jährlich rund 21.000 Tonnen Raffinadezinn benötigt. Damit steht Deutschland hinter China, Japan und den USA weltweit an vierter Stelle der Zinnnachfrage.

Die Studie „Zinn – Angebot und Nachfrage bis 2020“ ist im Rahmen der Schriftenreihe DERA-Rohstoffinformationen ab Ende April 2014 über die Homepage der Deutschen Rohstoffagentur abrufbar.

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