Damit Energie in Europa bezahlbar bleibe, forderte er neue politische Wege in Form einer Agenda 2020 für stabile Energiepreise. Mit Blick auf den deutschen Industriestandort bemängelte Oettinger in diesem Zusammenhang den hohen Anteil an Steuern und Umlagen: „52 Prozent des Strompreises in Deutschland sind staatsgetrieben, das kann man ändern“, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl im Stahlzentrum berichtet.
Trotz starker industriellen Wertschöpfungsketten und der damit verbundenen Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Stahlindustrie in Deutschland, sieht auch Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, in den energie- und klimapolitischen Zusatzbelastungen wesentliche Gründe für den steigenden Wettbewerbsdruck. Daher forderte er beim Berliner Stahldialog für die kommenden Entscheidungen auf europäischer und nationaler Ebene „konkrete Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Stahlindustrie erwartet ein klares Signal der Politik für mehr Planungs- und Investitionssicherheit.“
In diesem Kontext äußerte sich Kerkhoff auch besorgt zur Umsetzung der Energiewende: „Wenn wir die Kosten für die Energiewende nicht in den Griff bekommen, dann scheitert sie.“