Altmaier: „Wir brauchen weltweiten Emissionshandel“

Ein globaler Emissionshandel ist für einen weltweit wirksamen Klimaschutz unerlässlich. Dieser Meinung ist auch das Bundesumweltministerium (BMU). "Wir stehen vor der Aufgabe, die Wirkung des Emissionshandels auf ein völlig neues Niveau zu heben", betonte Bundesumweltminister Peter Altmaier auf einer internationalen Fachkonferenz.

Zwei Tage lang wurde in Berlin bei der Konferenz Fachkonferenz zur Zukunft des weltweiten Emissionshandels diskutiert und beraten, welche politischen und praktischen Voraussetzungen für einen globalen Kohlenstoffmarkt geschaffen werden müssen und wie die verschiedenen Systeme miteinander zu einem Markt vereint werden können – mit einem einheitlichen Preis für alle Treibhausgasemissionen.

„Diese Chance müssen wir jetzt nutzen. Wir brauchen eine politische Agenda, die den Emissionshandel zu einem nachhaltig wirkungsvollen globalen Instrument für den Klimaschutzmachen soll. Gleichzeitig müssen wir in Europa rasch die Geburtsfehler des europäischen Emissionshandels in den Griff bekommen und Maßnahmen ergreifen, um den derzeitigen Verfall der Zertifikatspreise aufzuhalten“, sagte Bundesumweltminister Altmaier.

Ungeachtet der aktuellen Krise des europäischen Systems wachse derzeit weltweit das Interesse am Emissionshandel. Neben den Systemen der EU, Australiens und Neuseelands gebe es unter anderem in Nordamerika und Japan regionale Initiativen, teilt das BMU mit. Weitere Länder und Regionen seien dabei ein System einzuführen oder diskutierten dies, so zum Beispiel China und Südkorea.

Das Europäische Emissionshandelssystem dagegen stehe zurzeit stark unter Druck. Seit 2009 seien viel mehr Zertifikate an die Marktteilnehmer ausgegeben worden, als diese benötigen würden. Die Preise für Emissionszertifikate seien aufgrund der globalen Wirtschaftskrise in den vergangenen zwei Jahren dramatisch gefallen und hätten Anfang dieses Jahres einen Tiefststand erreicht.

Das BMU schätzt, dass diese mittlerweile erzeugte Bugwelle aus überschüssigen Zertifikaten etwa einem kompletten Jahresbedarf von rund zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid entspricht. Damit bestehe für Unternehmen kaum ein Anreiz, in Maßnahmen und Technologien zu investieren, die den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase deutlich reduzieren. Deshalb sei der Vorschlag der Europäischen Kommission, 900 Millionen Zertifikate vom Markt zu nehmen, ein sehr wichtiger erster Schritt, den europäischen Klimaschutz zu retten.

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