Verdi: Unternehmen der privaten Abfallwirtschaft halten sich nicht an Verträge

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisiert einmal mehr, dass sich einige Unternehmen der privaten Abfallwirtschaft nicht an Tarifverträge halten würden. Verdi forderte den Entsorgerverband BDE auf, dafür zu sorgen, dass die vereinbarten Tarifverträge für die Beschäftigten der Privaten Abfallwirtschaft umgesetzt und angewandt werden. Vor allem zwei Unternehmen stehen in der Kritik.

„Geltende Tarifverträge müssen umgesetzt werden“, betonte Erhard Ott, Verdi.Bundesvorstandsmitglied vor rund 170 Betriebs- und Personalräten aus der Abfallwirtschaft am heutigen Dienstag in Berlin. Besondere Kritik gilt dem BDE und dessen stellvertretenden Präsidenten, Oliver Gross, der gleichzeitig Geschäftsführer von Sita Deutschland ist. So stellt Verdi die provokative Frage, welchen Wert die Unterschrift des BDE unter Tarifverträge in der Branche noch habe.

Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft weigere sich Oliver Gross nämlich, einen Tarifvertrag zur Übernahme von Leiharbeitnehmern in die Stammbelegschaft, den er als Verhandlungsführer des BDE selbst ausgehandelt habe, korrekt umzusetzen, indem er insbesondere Müllwerker nicht korrekt eingruppiere und ihnen 5 Prozent des ihnen zustehenden Tariflohnes vorenthalte. Auch Neueingestellte würden gleichermaßen tarifwidrig behandelt. Durch dieses Vorgehen breche der Geschäftsführer geltendes Tarifrecht und verschaffe sich wirtschaftliche Vorteile gegenüber Konkurrenzunternehmen, die Tarifverträge einhalten.

Zahlreiche Unternehmen der privaten Abfallwirtschaft würden sich nicht durch eine hohe Tarifbindung auszeichnen, heißt von Seiten Verdis weiter. Ott forderte ALBA-Chef und designierten DIHK-Präsidenten, Eric Schweitzer, auf, dafür zu sorgen, dass mit Verdi endlich ein längst überfälliger Tarifvertrag für die Firma Interseroh Franken in Schweinfurt verhandelt wird.

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