EU fördert energetische Bioabfallverwertung

Im Oktober soll der Startschuss für ein Projekt zur energetischen Verwertung von Bioabfällen aus privaten Haushalten erfolgen. Grundlage dafür ist die mechanisch-biologische Trocknungsanlage in Mertesdorf.

Dort werden aus organischen Abfällen Ersatzbrennstoffe gewonnen, die in Kraftwerke eingesetzt werden, die sonst üblicherweise Öl, Gas oder Kohle verfeuern. Das Abfallgemisch hat einen Brennwert von mehr als 11.000 Kilojoule pro Kilogramm. Die EU stellt 2,1 Millionen Euro Fördergelder für das länderübergreifende Projekt mit dem Namen Life + „MARSS“ (Materials Advanced Recovery Sustainable System) zur Verfügung.

Insgesamt werden für das Vorhaben 4,2 Millionen Euro veranschlagt. Die RegEnt GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft mit Sitz in Trier, übernimmt mit der Separierung und Aufbereitung der Biomasse aus Haushaltsabfällen die großtechnische Umsetzung; der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen obliegt die wissenschaftliche Leitung.

In dem Projekt soll unter anderem erforscht werden, ob Bioabfälle künftig auch als Lieferant für Biokraftstoff und Biogas dienen können. Sollte dies klappen, würden zur Herstellung von Bioenergie keine nachwachsenden Rohstoffe mehr benötigt, sondern ausschließlich Abfall. Nicht zuletzt damit könnte dieser Verwertungsweg nach dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz auf einer Stufe mit der stofflichen Verwertung stehen, sprich als Recyclingverfahren anerkannt werden.

„Wir freuen uns, dass wir von der EU den Zuschlag für dieses Projekt bekommen haben“, erklärt Max Monzel, Geschäftsführer des RegAb und der RegEnt. „Es ermöglicht uns, wissenschaftlich fundiert darzulegen, dass in unserer Region auf die getrennte Bioabfalleinsammlung über eine zusätzliche Biotonne verzichtet werden könnte, ohne auf die Potenziale der Biomasse aus privaten Haushalten zu verzichten.“ Damit könnte moderne Aufbereitungstechnik an die Stelle von „Tonnensalat“ treten, so Monzel. Erste Ergebnisse werden für 2014 erwartet. Die praktische Versuchsphase ist auf zwei Jahre ausgelegt. Das Projekt endet im August 2015.

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