Diskrepanzen zwischen Entsorgungszielen und -Praxis

Gemäß der europäischen Abfallhierarchie werden der Vermeidung, der Verwertung und dem Recycling von Abfällen Vorrang vor deren Entsorgung eingeräumt. Mit großer Sorge beobachtet die European Quality Association for Recycling (EQAR) jedoch die zunehmende Diskrepanz zwischen den Zielen der EU und der Abfall-Entsorgungspraxis in einigen Mitgliedsstaaten.
Andreas Nikelski, pixelio.de

„Im Bereich der mineralischen Bau- und Abbruchabfälle ist in einigen EU-Mitgliedstaaten die nahezu unkontrollierte und kostenlose Deponierung dieser Abfälle schlicht billiger als das Baustoff-Recycling“. So Manfred Wierichs, Präsident der EQAR. In diesen Ländern sei man von der Zielvorgabe der EG-Abfallrahmenrichtlinie, bis zum Jahre 2020 mindestens 70 Prozent der mineralischen Abfälle auch durch Recycling der Verwertung zuzuführen, weit entfernt. Wierichs fordert eine Deponieabgabe in allen EU-Mitgliedstaaten sowie ein Unterbinden von „wilder Deponierung“ mineralischer Abfälle.

Qualitätsgesicherte Recycling-Baustoffe weisen laut EQAR in technischer und ökologischer Hinsicht mindestens die gleiche Qualität wie Primärbaustoffe auf und sind zudem preiswerter als diese. Allerdings werde für die Produktion von Recycling-Baustoffen entsprechendes Inputmaterial benötigt, das in EU-Staaten mit einer ungeordneten Gratis-Deponierung von mineralischen Bau- und Abbruchabfällen nicht beziehungsweise nicht in erforderlichem Umfang zur Verfügung stehe.

Der EQAR-Präsdint fordert daher die EU-Kommission auf, für eine geordnete Deponiepraxis in ganz Europa Sorge zu tragen, denn diese sei Voraussetzung für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft einer Kreislaufwirtschaft und eine europaweit erfolgreiche Umsetzung der EG-Abfallrahmenrichtlinie.

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