bvse-Branchenforum dreht sich um Strategien und Novellen

Die Finanzkrise belastet zunehmend die Realwirtschaft. Die Aussichten auf den Märkten für Altmetalle sowie Stahl- und Eisenschrott trüben sich ein. Gleichzeitig nimmt die strategische Bedeutung von Sekundärrohstoffen weiter zu. Die Politik reagiert mit einer neuen Rohstoffstrategie und der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und auf EU-Ebene wird eine Novelle der WEEE-Direktive auf den Weg gebracht. Das bvse-Branchenforum Schrott- und E-Schrott, das Ende November in Bonn stattfinden wird, greift diese Themen auf.

Das Schrottforum des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung beginnt am 29. November unter der Tagungsleitung von Klaus Hennemann mit dem Referat von Dr.-Ing. Alexander Janz vom Bundesumweltministerium zum Thema „Der Produktstatus für Fe-Schrotte und Aluminium aus der Sicht der Bundesregierung“.

Ullrich Didszun, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling, geht nach Mitteilung des bvse in seinem Beitrag auf die Bedeutung der gewerblichen Sammlung für die Schrottwirtschaft ein und Dr. Knut J. Schemme, Geschäftsführer der Rohstoffrecycling Osnabrück GmbH beschreibe aus der Perspektive eines mittelständischen Stahlherstellers, wie sich Anbieterstrukturen verändert haben. Ruggero Alocci, Geschäftsführer der Alocci Rappresentanze Industriali aus Genua, Italien, thematisiere die Entwicklungen im Eisenschrottsegment und fragt: „Alles neu oder alles alt?“.

Angesichts ständig steigender Lohn- und Energiekosten werden Fragen der Effizienz in den Bereichen Schrottaufbereitung und Finanzierung immer wichtiger. Deshalb stelle August van der Beek, Senior Vice President Technology bei Metso Lindemann die Vorteile des energieeffizienten Einsatzes von Schrottaggregaten vor, so der bvse. Heiner Guschall, Geschäftsführer von SiCon informiere zum Thema „Metallseparation in der Aufbereitung von Misch- und E-Schrotten“ und auf die Finanzierungsmöglichkeiten für den Mittelstand gehe Patrick Schmitt, Managing Direktor der UniCredit Bank AG, ein. Die anschließende Diskussion biete den Teilnehmern die Möglichkeit, die Themen des Tages zu kommentieren und zu vertiefen.

Der 10. Elektro(nik)-Altgeräte Tag findet am zweiten Tag statt und beleuchte im ersten Teil unter Leitung von Thomas Engmann, stellvertretender Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling, Potenziale und Strategien des E-Schrott-Recyclings. Schließlich kristallisiert sich deutlich heraus, so der bvse, dass der heute übliche Umgang mit Rohstoffen zwangsläufig mittel- bis langfristig zu Versorgungsengpässen führen wird. Das Recycling ausgedienter Elektro(nik)-Altgeräte sei daher ein entscheidender Schlüssel für mehr Ressourceneffizienz.

Auf diesen Zusammenhang weise auch die Rohstoffstrategie der Bundesregierung hin, die von MinDirig Dr. Thomas Gäckle vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vorgestellt werde. Die möglichen Auswirkungen auf die nationale Gesetzgebung im Zusammenhang mit der Überarbeitung der WEEE-Richtlinie zeige MinDirig Dr. Thomas Rummler, BMU auf. Um die Potenziale der Altgeräte zu heben, dürfen auch die Verbraucher nicht außer Acht gelassen werden, meint Viola Schetula. Die Sozialwissenschaftlerin der Universität Stuttgart geht der Frage nach, welche kommunikativen Möglichkeiten es gibt, das Abfallverhalten der Menschen zu steuern.

Der zweite Teil des 10. Elektro(nik)-Altgeräte-Tages wird laut bvse von Klaus Müller, Vorstandsmitglied des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling geleitet und stehe unter dem Motto „Recycling für die Zukunftstechnologien“. In seinem Vortrag zu Urban Mining beschäftige sich Prof. Dr. Stefan Gäth vom Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Universität Gießen mit der Wertstoffgewinnung aus Lagerstätten.

Anschließend diskutiere Dr. Kurt Rabitsch von der österreichischen Treibacher Industrie AG die Chancen und Grenzen des Recyclings von Seltenen Erden. Den Abschluss des Branchentages bilde Dr. Robert Hediger vom WEEE-Forum in Brüssel, der in seinem Vortrag der Frage nachgeht, was Standards im Recycling bewirken können.

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