EU-Umweltkommissar: Deutschland ist „Quelle der Inspiration“

In einem bilateralen Gespräch haben Bundesumweltminister Norbert Röttgen und EU-Umweltkommissar Janez Potocnik heute den Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa diskutiert. Die Bundesregierung wolle das derzeit vom BMU erarbeitete nationale Ressourcen-Effizienzprogramm rechtzeitig vor der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung beschließen, so Röttgen. Potocnik begrüßte das deutsche Programm als "exzellentes Beispiel" und würdigte die Bundesregierung "als Vorreiter auf diesem Gebiet und Quelle der Inspiration für andere".

Röttgen und Potocnik stimmten darin überein, dass die europäischen Volkswirtschaften ihr Wachstum und Wohlergehen zu lange auf der intensiven Nutzung von Ressourcen aufgebaut haben. Angesichts eines täglichen Anstiegs der Weltbevölkerung um 200.000 Menschen werde sich der Wettbewerb um knappe Ressourcen in Zukunft verschärfen. Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit würden von intelligenter Ressourcennutzung abhängen, Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch müssten entkoppelt werden, lautet die übereinstimmende Meinung.

„Mehr Ressourceneffizienz ist eine unabdingbare Voraussetzung für zukünftiges Wachstum – und deshalb freue ich mich, dass auch die europäischen Wirtschaftsminister die Bedeutung der Ressourceneffizienz erkannt haben und Schlussfolgerungen zum Thema ‚industrielle Wettbewerbsfähigkeit im Lichte der Ressourceneffizienz’ verabschieden werden“, sagte Potocnik.

Auch die Bundesregierung ist sich der Bedeutung des Themas Ressourcenschutz bewusst und habe sich bereits im Jahr 2002 im Zuge der Verabschiedung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, die Ressourcenproduktivität bis zum Jahr 2020 gegenüber 1994 zu verdoppeln. „Ressourceneffizienz bedeutet Innovation und Modernisierung. Sie zählt zu den Schlüsselqualifikationen zukunftsfähiger Gesellschaften. Unsere Wirtschaft hat das Potenzial, die ressourcenschonendste Wirtschaft der Welt zu werden. Für dieses Ziel setzen wir uns ein“, erklärte der Bundesumweltminister.

Der Bundesumweltminister und der Umweltkommissar waren sich einig, dass die Ressourceneffizienz eine wirkungsvolle Möglichkeit darstellt, Umweltbelange in andere Politikbereiche zu integrieren und die politische Kohärenz zu verbessern. Beide betonten, nationale Strategien zur Ressourceneffizienz müssten mit der EU-Strategie verknüpft werden. Es sei zu prüfen, wie ein dynamischer Prozess in Gang gesetzt werden könne, um dies zu erreichen. Entscheidend sei hierbei die Auseinandersetzung mit der Unterbewertung von Naturkapital. Wasser, Luft und Ökosysteme sollten als wichtige, eigenständige ökonomische Ressourcen betrachtet werden.

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