Neue Wege bei der Bioabfallbehandlung in Schleswig-Flensburg

Seit Anfang September nehmen die im Kreis Schleswig-Flensburg eingesammelten Bioabfälle neue Wege. Nach einer europaweiten Ausschreibung der Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig-Flensburg (ASF) werden die Bio- und Pflanzenabfälle in der Bioabfallbehandlungsanlage der AWR Bioenergie GmbH (ABE) in Borgstedtfelde bei Rendsburg behandelt. Diese Anlage ist laut ASF die erste Trockenvergärungsanlage für Bioabfälle in Schleswig-Holstein.

Bei der im Oktober 2008 von der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde (AWR) in Betrieb genommenen Trockenvergärungsanlage für Bioabfälle in Borgstedtfelde werde das bei der Vergärung gewonnene Biogas zur Stromerzeugung genutzt. Die dabei im Blockheizkraftwerk entstehende Wärme versorge die Betriebsgebäude sowie das angrenzende Gewerbegebiet. Als Endprodukt entstehe aus dem Gärrest schließlich ein Qualitätskompost, der landwirtschaftlich genutzt werde

Die Anlage in Borgstedtfelde könne bislang jährlich bis zu 30.000 Gewichtstonnen Pflanzen- und Bioabfall verarbeiten. Dabei entstehen nahc ASF-Angaben 17.000 Tonnen Kompost, 6 Millionen Kilowattstunden Strom und 7 Millionen Kilowattstunden Wärme. Die 6 Millionen Kilowattstunden entsprächen dem jährlichen Stromverbrauch von 1.500 Vier-Personen-Haushalten. Der Inhalt einer normal gefüllten 120-Liter-Biotonne entspreche in etwa dem Energiewert von drei Litern Heizöl.

„Die europaweite Ausschreibung der ASF war so konzipiert, dass wir ein ökologisch hochwertiges Verfahren für die Behandlung der von uns eingesammelten Bioabfälle gefordert haben“, so ASF-Geschäftsführer Aksel Busse. Dies sei auch vom Aufsichtsrat der ASF mitgetragen und vom Werkausschuss des Kreises Schleswig-Flensburg unterstützt worden.

Im Kreis Schleswig-Flensburg werden nach Angaben der Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig-Flensburg jährlich rund 7.000 Gewichtstonnen an Bioabfällen eingesammelt und verarbeitet. Dies entspreche im Schnitt 750.000 Litern pro Woche. Von den 7.000 Tonnen würden circa 2.800 Tonnen in Flensburg und circa 3.200 Tonnen in Schleswig umgeschlagen und zur Behandlungsanlage transportiert.

Durch gezielte öffentlichkeitswirksame Maßnahmen wurde laut ASF im Vergleich zum letzten Jahr bereits im ersten Halbjahr 2011 eine Mengensteigerung von 8 Prozent erreicht. Dabei habe insbesondere das Argument überzeugen können, dass mit der Biotonne das Volumen der Restmülltonne reduziert und damit deutlich Kosten gespart werden könne. Insgesamt stehen nach ASF-Angaben im Kreis Schleswig-Flensburg etwa 20.000 Bioabfalltonnen.

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