PVC-Industrie startet neue Nachhaltigkeits-Verpflichtung

Europas PVC-Industrie kündigte heute neue Ziele für die nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2020 an. Josef Ertl, Vorsitzender von VinylPlus, zum Start der neuen Selbstverpflichtung: „Was Ziele und Umfang betrifft, so ist VinylPlus sogar noch ambitionierter als Vinyl 2010.“ Mit einer ergebnisorientierten Selbstkontrolle wolle die PVC-Industrie auch weiterhin zum Erreichen der 2020-Ziele beim nachhaltigen Wachstum beitragen. Dies werde aber ohne die Unterstützung politischer Entscheider auf EU- und nationaler Ebene nicht möglich sein.

Die neue Initiative baut laut VinylPlus auf dem Erfolg der auf zehn Jahre angelegten Selbstverpflichtung Vinyl 2010 auf, um die nachhaltige Produktion und Verwendung von PVC weiter zu verbessern. Vinyl 2010 gelte weithin als führendes Beispiel für eine Selbstkontrolle der Industrie, die in der Praxis funktioniere und konkrete Ergebnisse liefere. Einer der wichtigsten Erfolge sei die Errichtung einer europaweiten Infrastruktur für die Sammlung und das Recycling von mehr als 250.000 Tonnen PVC pro Jahr gewesen. Und das obwohl das Material vor 2000 von vielen als „nicht recycelbar“ eingestuft worden sei und demnach nur für die Entsorgung auf Deponien geeignet schien.

VinylPlus fordert dazu Unterstützung von politischen Entscheidern, um das Recycling in Europa zu fördern. „ Denn nur durch effektive Strategien beim Abfall-Management und bei der grünen Beschaffung werden wir in der Lage sein, das Recycling sowie die Verwendung recycelter Materialien voranzutreiben“, sagte VinylPlus-Vorsitzender Ertl. Die Förderung eines Null-Abfall-Programms in Europa würde helfen, Privat-Investitionen für das Abfall-Management zu gewinnen und das ökonomische Potenzial des Recycling-Sektors zu entfalten. Ein konkretes Ziel der Selbstverpflichtung VinylPlus sei das Recycling von 800.000 Tonnen PVC pro Jahr bis 2020. Davon 100.000 Tonnen durch innovative Technologien, um einen Weg für Anwendungen zu finden, die auch heute noch eine Herausforderung für das Recycling darstellten.

Neues Zertifizierungs- und Kennzeichnungs-Systems geplant

Außerdem plant die PVC-Industrie laut Ertl die Einführung eines neuen VinlyPlus-Zertifizierungs- und Kennzeichnungs-Systems. Es solle Kunden helfen, nachhaltig produziertes PVC zu erkennen und bevorzugt zu verwenden. Dies schaffe gleichzeitig einen Mehrwert für die Mitglieder von VinylPlus.

Die VinylPlus-Initiative sei auf fünf Verpflichtungen aufgebaut, die folgende Ziele umfassen: einen Quantensprung bei den PVC-Recycling-Mengen und der Entwicklung innovativer Recycling-Technologien zu erreichen, Bedenken im Hinblick auf chlororganische Emissionen anzusprechen, die Verwendung von Additiven auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien sicherzustellen, die Energieeffizienz sowie die Verwendung von erneuerbaren Energien und Rohstoffen in der PVC-Produktion zu steigern und die Nachhaltigkeit in der gesamten PVC-Wertschöpfungskette voranzutreiben.

Transparenz und offener Dialog mit internen und externen Zielgruppen werden dabei Schwerpunkte der Arbeit von VinylPlus sein. Die neue Selbstverpflichtung lege großen Wert auf den kontinuierlichen Dialog mit Stakeholdern. Damit stelle sie sicher, dass sich das Engagement der PVC-Industrie für die Gesellschaft durch konkrete und weitreichende Vorteile auszahlt, so VinylPlus.

VinylPlus wurde gemeinsam mit der internationalen NGO The Natural Step (TNS) entwickelt. VinylPlus werde den konstruktiven Dialog mit TNS fortsetzen und auch weiterhin von einem unabhängigen Überwachungsbeirat kontrolliert, der sich aus Repräsentanten des Europäischen Parlamentes, der EU-Kommission, der Gewerkschaften, des Handels und Verbraucher-Organisationen zusammensetzt. Wie schon bei Vinyl 2010, werde die PVC-Industrie einen unhabhängig geprüften und verifizierten Bericht veröffentlichen, der die Fortschritte aller von VinylPlus gesetzten Ziele dokumentiere.

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