Wirtschaftsklima im Euroraum hellt sich weiter auf

Der ifo-Indikator für das Wirtschaftsklima im Euroraum ist deutlich gestiegen. Vor allem die aktuelle wirtschaftliche Situation, aber auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate wurden günstiger bewertet als im Vorquartal. Die neuesten Vorabergebnisse deuteten darauf hin, dass sich der konjunkturelle Aufschwung im Euroraum insgesamt fortsetze, jedoch mit erheblichen Unterschieden in den einzelnen Staaten. Das gibt das ifo Institut für Wirtschaftsforschung bekannt.

Die aktuelle Wirtschaftslage wurde dem ifo-Indikator, der erstmals seit Ende 2007 wieder über seinen langfristigen Durchschnittliegt, in Deutschland und Österreich als sehr günstig beurteilt. In Belgien, der Slowakei, Finnland, den Niederlanden und Luxemburg sei sie zufriedenstellend. Die wirtschaftliche Lage von Frankreich, Italien und Estland habe sich im Vergleich zur Umfrage im Vorquartal zwar etwas verbessert, dennoch bleibe sie den Experten des World Economic Survey (WES) zufolge immer noch ungünstig. In den Euro-Peripherieländern Griechenland, Irland, Spanien und Portugal hätten die Wirtschaftsexperten die derzeitige wirtschaftliche Situation weiterhin als sehr schwach beurteilt.

Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate seien im Euroraum überwiegend zuversichtlich, nur in Griechenland und Portugal werde von einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation ausgegangen. Die Preiserwartungen der WES-Experten sprechen für ein Anziehen der Inflation in den nächsten Monaten. Auf Jahressicht werde im Euroraum mit einer Inflationsrate von 1,9 Prozent gerechnet, was nahe dem Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liege, teilt das ifo-Institut weiter mit.

Mehr WES-Experten als bisher gingen von Zinsanhebungen der EZB im Laufe der nächsten sechs Monate aus. Stärker als die kurzfristigen Zinsen werden ihrer Meinung nach die langfristigen Zinsen steigen. Der Euro gilt gemäß dem Münchner Wirtschaftsforschern gegenüber dem US-Dollar derzeit als etwas überbewertet. Im Laufe der nächsten sechs Monate werde mit einer leichten Verteuerung des US-Dollar gegenüber dem Euro gerechnet.

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