Stahlrecycler steigern Schrottabsatz um 30 Prozent

„Die Stahlrecyclingbranche hat sich in diesem Jahr parallel zu den Absatzmärkten Stahl- und Gießereiindustrie erfreulich erholt.“ Diese Feststellung traf BDSV-Präsident Heiner Gröger aus Anlass der Jahrestagung der Bundesvereinigung in Bonn. Gegenüber dem Vorjahr würden die deutschen Stahlrecycler den Schrottabsatz um fast 30 Prozent auf rund 28 Millionen Tonnen steigern können.

Der Erlös pro Tonne verbessere sich dabei um circa 50 Prozent. Allerdings bestehe kein Anlass zur Euphorie: „Die Zahlen des bisher besten Nachkriegsjahrs 2007 werden wir keinesfalls erreichen“, sagte Gröger.

Der Absatz von Stahlschrott in die Zielmärkte Stahlindustrie, Gießereiindustrie und Export war laut BDSV im Krisenjahr 2009 fast linear um annähernd 35 Prozent eingebrochen. Die Preise seien dabei im Durchschnitt um rund 70 Prozent zurückgegangen, in der Spitze sogar um 160 Prozent. Dies entspreche rund 250 Euro je Tonne. Die Absatz- und Preisreduzierung habe dazu geführt, dass sich der Branchenumsatz um über 50 Prozent verminderte. Damit sei 2009 für die Stahlrecyclingwirtschaft das schwierigste Jahr seit Jahrzehnten und damit ein Spiegelbild der Situation in der Stahl- und Gießereiindustrie gewesen.

Stahlschrott hat laut BDSV-Präsident Gröger seine Position als mit Abstand wichtigster Sekundärrohstoff für die Stahl- und Gießereiindustrie in der Krise und im Wiederaufschwung halten können. Dennoch zeigte sich der BDSV-Präsident über die aktuelle Situation nicht ganz zufrieden. So stimme zwar optimistisch, dass die Bundesregierung im Rahmen der Ende Oktober beschlossenen neuen Rohstoffstrategie dem Recycling von Altstoffen als wichtigste einheimische Rohstoffquelle einen höheren Stellenwert einräumen wolle. Indessen drohe im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz, das demnächst zur Verabschiedung im Kabinett anstehe, manche Chance für eine durchgreifende Förderung des Recyclings vertan zu werden, sagte Gröger.

Der BDSV vermisst vor allem Ansätze für eine Entbürokratisierung der betrieblichen Abläufe, obwohl diese in der Begründung des Gesetzentwurfs ausdrücklich versprochen worden seien.

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