BMWi: Konjunktur in Deutschland zieht weiter an

Die konjunkturelle Erholung in Deutschland setzt sich fort. Der Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Leistung dürfte im zweiten Quartal dieses Jahres merklich stärker ausfallen als im ersten Quartal. Das ist die Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi).

Dem BMWi zufolge erhöhte sich im ersten Quartal das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal leicht um 0,2 Prozent und damit ebenso stark wie im Schlussquartal 2009. Belastend hätten im ersten Quartal vor allem der deutlich negative Außenbeitrag sowie der erneute Rückgang der privaten Konsumausgaben gewirkt. Den stärksten Wachstumsbeitrag lieferte demnach der Vorratsaufbau.

Impulse seien auch von den Ausrüstungsinvestitionen gekommen. Sie wurden laut BMWi durch Ersatzbeschaffungen im Bereich des gewerblichen Kfz-Leasings gestützt. Die Bauinvestitionen seien dagegen durch den strengen Winter gedämpft worden. Der Rückgang sei aber geringer als erwartet gewesen, weil bereits ab März Nachholeffekte zu verzeichnen waren.

Aber auch die industrielle Erzeugung sei im Frühjahr weiter ausgeweitet worden. Die rege in- und ausländische Bestelltätigkeit in der Industrie und beim Bau sprächen dafür, dass sich die Erholung fortsetzt und weiter an Breite gewinnt. Gleichwohl seien konjunkturelle Risiken durchaus vorhanden, wie der kräftige Rückgang der immer noch positiven ZEW-Konjunkturerwartungen signalisiere.

Der Anstieg der Erzeugung im Produzierenden Gewerbe setzte sich im April erwartungsgemäß etwas verlangsamt um 0,9 Prozent fort, wie das Bundesministerium mitteilt. Die außergewöhnlich starke Frühjahrsbelebung, von der vor allem der Bau profitierte, sorgte nach kräftiger Ausweitung der Erzeugung im März auch im April noch für ein deutliches Produktionswachstum im Bauhauptgewerbe von 2,6 Prozent.

Die Industrieproduktion habe sich im April erhöht, nach ebenfalls deutlicher Zunahme im Vormonat, zuletzt um 0,5 Prozent. Ihren Vorjahresstand habe die Bauleistung arbeitstäglich bereinigt zuletzt um 4,8 Prozent überschritten, die industrielle Erzeugung habe um 14,1 Prozent höher gelegen als ein Jahr zuvor. Die tendenziell lebhafte Bestelltätigkeit kündigt dem BMWi zufolge sowohl für den Bau als auch für die Industrie von weiter spürbaren Produktionsimpulsen.

Im Bauhauptgewerbe seien im März zwar 2,3 Prozent weniger Bestellungen zu verzeichnen gewesen. Im gesamten ersten Quartal lag das Auftragsvolumen laut BMWI angesichts eines extrem starken Aufwuchses im Februar aber deutlich im Plus. Kräftige Impulse erhielt vor allem der durch staatliche Aufträge geprägte Tiefbau. Aber auch der Wohnungsbau dürfte angesichts zunehmender Baugenehmigungen moderat expandieren. Die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen habe im April auf breiter Front weiter deutlich um 2,8 Prozent zugelegt und zeige sich auch in der Tendenz kräftig aufwärts gerichtet. Dabei ist neben der anhaltend lebhaften Auslandsnachfrage eine deutliche Belebung der Bestellungen aus dem Inland zu verzeichnen.

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