DUH kritisiert erneut rechtswidrige Praktiken bei der Verpackungsentsorgung

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fühlt sich durch eine kürzlich veröffentlichte Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung in ihrer Kritik an der Praxis der Verpackungsentsorgung bestätigt. In ihrer Pressemitteilung verweist die DUH darauf, dass rund zwei Millionen Tonnen Verpackungen verschwunden sind, und sich die Industrie dadurch mindestens 700 Millionen Euro Recyclingkosten erspart.

Offenbar werden Verpackungsabfälle in großem Stil kostensparend umdeklariert, kritisieren die Umweltschützer. Gleichzeitig delegieren Unternehmen ihre Verantwortung für eine ordnungsgemäße Entsorgung auf Beratungsunternehmen und Systembetreiber, mit der Folge, dass gezahlte Preise für eine hochwertige Entsorgung nicht ausreichen.

Nach Berechnungen der GVM fallen in deutschen Haushalten jährlich knapp sechs Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Davon haben die Unternehmen jedoch im Jahr 2009 nur rund vier Millionen Tonnen zur Entsorgung angemeldet.

„Wenn ein Drittel des Verpackungsmülls auf dem Papier gar nicht existiert, liegt der Verdacht des Betrugs nahe. Fast zwei Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen verschwinden in Kanälen, in die sie nicht gehören und vermutlich in der Verbrennung. Sie werden damit nicht nach den gesetzlichen Vorgaben stofflich recycelt“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Der DUH lägen schriftliche Angebote von Beratungsunternehmen und auch Entsorgern der so genannten dualen Systeme an Produkthersteller vor, die wenig Zweifel daran ließen, dass immense Kosteneinsparungen dadurch realisiert werden sollten, dass Verpackungsmengen aus der haushaltsnahen Wertstoffsammlung „umdeklariert und wegdefiniert“ werden.

Resch kündigte an, dass die DUH jetzt fragwürdige Verträge und Geschäftspraktiken im Bereich der Verpackungsentsorgung näher unter die Lupe nehmen und die zuständigen Behörden informieren will.

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