Städtevergleich: Münchner trennen am besten

Spitzenreiter im Tennverhalten: In München landete im vergangenen Jahr pro Einwohner deutlich weniger Abfall in der Restmülltonne als in den weiteren Millionenstädten Hamburg und Berlin. Wie der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) veröffentlichte, warf in Berlin jeder Einwohner 259 Kilo in die Restmülltonne, in Hamburg waren es 251 Kilo und in München 226 Kilo. Gestern läutete der AWM das Ende des Deponiezeitalters für die Stadt ein.

Vor 20 Jahren wurde in München das Abfallwirtschaftskonzept eingeführt. Weitere zehn Jahre später konnte der AWM die flächendeckende Einführung der Papier- und Biotonnen vermelden. Damals sei München die erste Millionenstadt der Welt gewesen, die ein Drei-Tonnen-Mülltrennsystem flächendeckend eingerichtet hatte.

Inzwischen stehen laut AWM insgesamt mehr als 400.000 Behälter für Restmüll, Papier und Bioabfälle in München. Die Trennquote sei jährlich gestiegen. Vor allem im nationalen Vergleich schneide München als „Trennprimus“ ab. Laut einer Untersuchung des AWM für das Jahr 2008 sammeln die Münchner im Vergleich zu Berlin und Hamburg mehr Papier und Bioabfälle und werfen dafür weniger Abfälle in die Restmülltonne.

Trennverhalten München-Berlin-Hamburg im Vergleich

In Bezug auf die Müllgebühren gibt der AWM an, dass sich die Münchner Müllgebühren seit mehr als 17 Jahren auf stabilem Niveau bewegen– mit Trend nach unten. Zuletzt hätte es zwei Senkungen in Folge gegeben. „Zu Beginn des Jahres 2007 konnten wir die Müllgebühren um ein Gesamtvolumen von rund 11 Millionen Euro pro Jahr reduzieren. Und 2009 gab es einen weiteren Rückgang um ein jährliches Volumen von rund 3 Millionen Euro. In der Summe sanken damit die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger um 2,6 bis 8,4 Prozent je nach Behältergröße“, sagt Werkleiterin Gabriele Friderich, Kommunalreferentin in München. „So muss man beispielsweise für die Leerung eines 1.100-Liter-Großbehälter heute weniger bezahlen, als im Jahre 1991.“

Bezüglich der „Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts“, die gestern in Kraft trat, fühlt man sich in München gut vorbereitet So sind nach Angaben der AWM Deponien in München schon länger kein Thema mehr. 1993 seinen die letzten unbehandelten Abfälle zur Deponie Freimann gebracht worden. Nur kleine Mengen mineralischer Abfälle kämen seither noch auf den Berg. „Die Ablagerungsmenge konnte von ehemals mehr als 500.000 Tonnen pro Jahr auf unter 5.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden“, sagt Friderich. „Ab jetzt kommen diese Mineralischen Abfälle zu unserem Vertragspartner, dem Zweckverband Abfallwirtschaft Donauwald (ZAW), der über ausreichend Deponievolumen verfügt“.

Der Müllberg in Freimann werde laut AWM dann mit Deponiebaumaterial verfüllt und dabei die endgültige Form des Berges modelliert. Anschließend beginnen Nachsorgemaßnahmen. „Damit endet das Deponiezeitalter für München endgütig, und der Münchner Norden wird insgesamt weiter aufgewertet werden“, betont Friderich.

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