Geld aus Brüssel für brandenburgischen Abfallentsorgungsverband

Für die Modernisierung seiner Anlage zur mechanisch-biologischen Behandlung von Restabfall (MBV) mit gleichzeitiger Herstellung von Ersatzbrennstoff (EBS) erhält der Kommunale Abfallentsorgungsverband Niederlausitz (KAEV) einen EU-Fördermittelbescheid über 1,7 Millionen Euro. Der KAEV beendet mit diesem Projekt die Sicherung und Rekultivierung seiner bis 2005 in Lübben-Ratsvorwerk betriebenen Deponie, wie das brandenburgische Umweltministerium mitteilt.

In der Behandlungsanlage des KAEV im Entsorgungszentrum Lübben-Ratsvorwerk soll mittels Infrarottechnik umweltschädliches PVC abgetrennt werden. Diese Technik mache es möglich, zukünftig auch andere Kunststofffraktionen gezielt abzutrennen, um sie stofflich zu verwerten, so das MLUV Brandenburg. Im Jahr 2006 hat die MBV/EBS-Anlage nach Angaben des KAEV etwa 26.000 Tonnen Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle verarbeitet

In Kürze werden fünf weitere Deponien geschlossen, so dass künftig in Brandenburg nur noch fünf Siedlungsabfalldeponien langfristig weiterbetrieben werden. Diese Kapazitäten seien ausreichend, da sich durch die seit 2005 bestehende Behandlungspflicht der Siedlungsabfälle die Ablagerungsmenge von 1,3 Millionen Tonnen auf 500.000 Tonnen jährlich reduziert habe, wie das Umweltministerium weiter mitteilt. Pro Jahr würden demzufolge 250.000 Tonnen an Ersatzbrennstoffen in den Restabfallbehandlungsanlagen des Landes aus den Siedlungsabfällen gewonnen.

Bis 2005 wurden 45 von 55 Siedlungsabfalldeponien in Brandenburg geschlossen, da sie nicht mehr die vorgeschriebenen Sicherheitsstandards erfüllten, wie das MLUV Bradnenburg mitteilt. Die alten Deponien erhalten für den Grundwasserschutz eine mehrschichtige Oberflächenabdichtung. Außerdem wird das entstehende Deponiegas über Rohrsysteme aufgefangen. Auf Grund der hohen Umweltrelevanz will die Landesregierung bis 2015 die Sicherung aller geschlossenen Siedlungsabfalldeponien abzuschließen.

Die Europäische Union unterstützt Vorhaben aus diesem Bereich über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE. In den vergangenen Jahren wurden 35 Vorhaben zur Deponiensicherung mit Mitteln aus dem Fonds in Höhe von insgesamt 47 Millionen Euro unterstützt.

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