Rohstoffe: Bullenmarkt oder Ende des Booms?

Der Run auf Rohstoffe hat in den vergangenen Wochen nachgelassen. Das hat eine Debatte ausgelöst, ob dies das Ende des Booms einläutet oder nur die Korrektur eines Superzyklus darstellt, der noch etliche Jahre vor sich hat.

Stand der Reuters/Jefferies CRB Index der Commodity-Futures Anfang Juli noch bei 473,97, ist er während der vergangenen fünf Wochen auf 398,41 gefallen, wie der Dow Jones in der aktuellen Ausgabe des „NE-Metalle“ berichtet. Der Mais-Future hat sich in dieser Zeit von fast 8 US-Dollar je Bushel auf 5,50 US-Dollar/Bushel abgeschwächt, Rohöl ist von 150 auf 120 US-Dollar/Barrel gesunken. Gold notiert bei 880 US-Dollar/Feinunze, nachdem der Preis im früheren Jahresverlauf die Marke von 1.000 US-Dollar geknackt hatte.

Stephen S. Roach von Morgan Stanley Asia stellt eine Besserung im Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage fest, bedingt durch die deutliche Verlangsamung des globalen Wachstums. Dieses habe als weiteres Resultat zu einem Rückgang der Commodity-Käufe durch ertragsorientierte Finanzinvestoren geführt. Nach Ansicht von Merrill Lynch wird das globale Wachstum während der kommenden Jahre langsamer ausfallen, was besonders für die Schwellenländer gelte. Aus diesem Grunde habe der Rohstoffzyklus wahrscheinlich seinen Höhepunkt schon hinter sich. Ein ohnehin schwächeres fundamentales Umfeld werde sich wohl noch verschlechtern, heißt es bei Merrill Lynch.

Andere sehen in der derzeitigen Abwärtsbewegung lediglich eine Korrektur in einem Sektor, der sich weiter nach oben entwickeln werde. Die Gründe lägen in einem knappen Angebot, unzureichender Produktion und dem Bedarf einer sich zusehends urbanisierenden Welt, selbst wenn diese langsamer wachsen sollte. Der Bullenmarkt im Rohstoffsektor sei noch nicht vorbei, betont der renommierte Investor Jim Rogers im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Er sei auch für die kommende Dekade bullish gestimmt, denn die Weltbevölkerung nehme zu, und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Energie ziehe weiter an, während auf der anderen Seite die Produktion wohl begrenzt bleibe. In zehn Jahren würden die Preise vieler Commodities höher als heute liegen, ist Rogers überzeugt.

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