EU-Elektronikschrott landet illegal auf afrikanischen Deponien

China, Indien und jetzt auch Nigeria - giftiger Elektronikschrott aus Europa und den USA wird in viele Entwicklungsländer exportiert. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat zwei Schrottplätze in dem westafrikanischen Staat Ghana untersucht und dabei gefährliche Chemikalien festgestellt.

Der Export von E-Schrott aus Europa ist zwar illegal, doch werden vermeintlich wiederverwertbare Elektronikgeräte unter der Bezeichnung „Second Hand“-Ware in Schwellenländer ausgeführt. Greenpeace sieht hierbei die Verantwortung bei den Herstellern. Container-Ladungen mit Elektronikschrott träfen laut Greenpeace vor allem aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, aus Korea und den USA in Ghana ein.

Elektronikmüll ist oft mit toxischen Chemikalien versetzt wie beispielsweise Blei, Quecksilber und Brom, beschreibt Kevin Bridgen, der die Recherchen in Ghana geleitet hat. Bodenproben haben ergeben, dass auf den Schrottplätzen die Konzentration von Blei hundertmal höher ist als in nicht kontaminierter Erde. Dem giftigen Müll seien besonders Kinder ausgesetzt, die „mit bloßen Händen nach verwertbaren Materialien“ in dem Elektroschrott wühlen, sagt Bridgen. „Viele der freigesetzten Chemikalien sind hochgiftig, einige wirken sich schädigend auf die Fortpflanzungsorgane aus, andere beeinträchtigen die Entwicklung des Gehirns oder des Nervensystems“, führt der Wissenschaftler weiter aus.

Ähnliche Verschmutzungen haben Greenpeace-Untersuchungen auf Schrottplätzen in Indien und China ergeben.

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