Zinkminen könnten Bleipreis drücken

Der Bleipreis der Londoner Metallbörse hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt und nähert sich der Rekordmarke von 4.000 US-Dollar pro Tonne. Eine Reihe von Zinkminen, die demnächst in Produktion gehen und als Nebenprodukt auch Blei fördern werden, könnten hier aber bis zum kommenden Jahr einen Wandel herbeiführen.

Dass die Preisentwicklung im laufenden Jahr die Erwartungen von Analysten weit übertroffen hat, liegt an Lieferproblemen in Australien und deutlich gesunkenen chinesischen Exporten. Damit ist der zu den kleineren Kontrakten der LME gehörende Markt ins Scheinwerferlicht gerückt.

Der Bleipreis profitiert von einer unelastischen Nachfrage, denn die Konsumenten haben wenig andere Optionen und können auch kaum den Bleigehalt in Batterien reduzieren.

Neue Zinkminen, bei denen auch beträchtliche Mengen von Bleimetall anfallen werden, dürften den Angebotsengpass im kommenden Jahr jedoch beheben. So sagt Gerard Burg, Analyst der National Australia Bank, der Bleipreis werde für den Rest des Jahres fest bleiben, danach aber wahrscheinlich recht schnell wieder nachgeben.

Die Bergbauproduktion von Zink werde nämlich weltweit stark zunehmen. Blei wird fast immer als Nebenprodukt gewonnen. So hat die Internationale Blei- und Zinkstudiengruppe (ILZSG) einen Anstieg der Bleiproduktion auf 4,02 Millionen Tonnen vorausgesagt, was den Markt nach einem geschätzten Defizit von 89.000 Tonnen im laufenden Jahr wieder ins Gleichgewicht bringen würde. Der größte Teil des zusätzlichen Angebots wird aus China und Bolivien kommen. Zunahmen werden aber auch in Europa erwartet, vor allem in Mazedonien, Portugal, der Russischen Föderation und Schweden.

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