Empa verbessert E-Waste-Recycling in Afrika

Der Müllberg aus Elektro- und Elektronikschrott – kurz e-Waste – wächst vor allem in Entwicklungsund Schwellenländern stärker als jeder andere Abfallberg, so auch in vielen Regionen Afrikas. Oft fehlen in solchen Ländern jedoch Know-how und staatliche Richtlinien, um mit dem Abfall umweltverträglich umzugehen. Die Empa startet deshalb mit Hewlett-Packard, einer der grössten IT Firmen weltweit, und dem "Global Digital Solidarity Fund" ein Projekt, um die Gefahr für Gesundheit und Umwelt durch unsachgemässes Entsorgen und Recyceln von e-Waste zu verringern und gleichzeitig neue und sichere Arbeitsplätze zu schaffen.

Durch ihr langjähriges Engagement in den Bereichen e-Waste und Recycling besitzt die Empa die nötige Erfahrung und das Know-how, um für Hewlett-Packard (HP) und den „Global Digital Solidarity Fund“ (DSF)der richtige wissenschaftliche Partner für das im September 2007 anlaufende Afrika-Projekt zu sein. Das Ziel ist ambitiös: die Empa-WissenschaftlerInnen sollen ein an die lokalen Verhältnisse angepasstes Konzept für das Management von Elektro- und Elektronikschrott entwickeln, das dazu beiträgt, die Gesundheit der am Recycling beteiligten Personen zu schützen – und zudem neue und sichere Arbeitsplätze im Recyclingprozess schafft. «In diesem Bereich besitzt die Empa weltweit erstklassiges Fachwissen und einen einzigartigen Erfahrungsschatz“, sagt Mathias Schluep, der das Projekt seitens der Empa leitet.

Internationales Engagement der Empa hat Tradition

Mit der Gruppe „sustec – sustainable technology cooperation“ verfolgt die Empa bereits seit mehr als zehn Jahren das Ziel, Entwicklungs- und Schwellenländern dabei zu helfen, möglichst Ressourcen schonende und nachhaltige Technologien anzuwenden. Seit mehr als drei Jahren ist die Empa-Abteilung „Technologie und Gesellschaft“ zudem im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im Programm „Wissenspartnerschaften im E-Schrott-Recycling“ in Indien, Südafrika und China tätig; dieses Programm soll nun auch in Kolumbien und Peru anlaufen. Und schliesslich leitet die Abteilung seit Anfang Jahr auch die Arbeitsgruppe Recycling innerhalb der weltweiten Initiative „Solving the E-Waste Problem“ (StEP) unter der Federführung der United Nations University und anderer UN-Organisationen.

Pilotprojekt in Südafrika als Vorbild

„Mit dem Projekt in Afrika nimmt HP seine Verantwortung als weltweit tätige IT-Firma wahr“, sagt Klaus Hieronymi, Direktor Environment Business Management HP EMEA. Konkret analysieren Empa WissenschaftlerInnen und Forschende vor Ort in Marokko, Kenia und Tunesien die jetzige Situation im Bereich e-Waste und Recycling und erarbeiten aufgrund ihrer Resultate Empfehlungen, wie dem e-Waste-Problem nachhaltig beizukommen sei. Zudem finanziert HP in Südafrika ein Pilotprojekt für die Sammlung von e-Waste und dessen Zerlegung in Einzelteile. Dieses Pilotprojekt, welches auf die langjährige Zusammenarbeit der Empa mit Südafrika aufbaut, soll als Musterlösung für andere afrikanische Nationen dienen. Die Empa übernimmt dabei die technische Implementierung, Programmmanagementfunktionen, stellt die benötigten Analysemethoden bereit und sichert die Qualität der Analysen vor Ort.
Momentan läuft der Großteil des e-Waste-Recycling in Afrika unorganisiert und ohne Aufsicht beziehungsweise Vorschriften ab. Dabei werden zwar wertvolle Materialien wie Gold und Kupfer zurück gewonnen. Auf der anderen Seite können indes giftige Substanzen wie Quecksilber und Blei bei unsachgemässer Behandlung zu gesundheitlichen Schäden sowie zu Umweltbelastungen führen. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Analyse eine breite „Public-private Partnership“ errichten können, die nicht nur die Standards für die Gesundheit und für die Umwelt verbessert, sondern auch unterprivilegierte Gemeinschaften unterstützt, indem neue Arbeitsplätze und die dazu benötigten Fähigkeiten entstehen“, so Hieronymi. Für Cissé Kane, e-Waste-Projektmanager bei DSF, schliesslich geht es darum, weiterhin mit gutem Gewissen Informationstechnologien als Entwicklungsinstrument für Afrika fordern und fördern zu können.

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