PET-Flaschenrecycling mindert Kohlendioxidemissionen

In der Diskussion um Plastikflaschen wünscht sich der bvse mehr Sachlichkeit. Eine pauschale Verurteilung der PET-Einwegverpackung dürfe es nicht geben.
Wolfgang Floedl, pixelio.de

Zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion um Plastikflaschen ruft der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) auf. „Die PET-Flaschen werden von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen und gewünscht. Daran hat sich auch durch die Einführung einer Bepfandung der Einwegflaschen nichts geändert“, erklärt bvse-Vizepräsident Herbert Snell.

Das IFEU kam im Juli 2010 zu folgender Bewertung: „In der aktuellen Ökobilanz konnte bezüglich der 1,5-Liter-PET-Einwegflasche für karbonisierte Getränke kein ökologischer Vor- oder Nachteil gegenüber der 0,7-Liter-Glas-Mehrwegflasche festgestellt werden.“ Eine pauschale Verurteilung der PET Einwegverpackung vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Bereich des Recyclings und des Einsatzes von recycliertem PET gegenüber Mehrwegverpackungen darf es aus Sicht des bvse daher nicht geben. Das Thema sei viel zu komplex, um es auf die Formel „Mehrweg ist besser als Einweg“ zu reduzieren, heißt es beim Verband.

Snell verweist auch darauf, dass das deutsche Pfandsystem für Getränkeflaschen sehr erfolgreich ist. Schließlich habe das Recycling der PET-Einwegflaschen inzwischen einen Höchsttand erreicht.

Nach einer aktuellen GVM-Studie werden circa 97,2 Prozent der Flaschen recycelt. Daraus werden nach Verbandsangaben rund 330.000 Tonnen PET-Flakes hergestellt, die anschließend zu etwa einem Drittel für die Produktion neuer PET-Getränkeflaschen verwendet werden. Weitere Anteile gehen in die Faserindustrie (zum Beispiel für Anwendungen im Automobilbereich), die Folienindustrie (wieder für Verpackungen) oder es werden Verpackungsbänder oder Reinigungsmittelflaschen daraus hergestellt. „Das ist im europäischen Vergleich ein absoluter Spitzenwert“, so Snell. In anderen europäischen Staaten gebe es bei ähnlichem Pro-Kopf-Verbrauch lediglich eine 50-prozentige Rücklaufquote.

Entscheidend sei, so Snell, dass durch die in Deutschland bestehende Regelung erreicht wird, dass der Material- und Energiegehalt des eingesetzten Kunststoffes nicht verloren geht, sondern für die Produktion und die Benutzung neuer Produkte erhalten bleibt. „Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, schont die Umwelt und hilft dem Klima, weil klimarelevante Treibhausgase vermieden werden“, betonte der bvse-Vizepräsident abschließend.

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