Einsparpotenziale im Gartenbau durch innovative Kreislaufwirtschaft

Wie können Gartenbaubetriebe den Einsatz von teuren Ressourcen wie Torf, Düngemittel und Heizenergieträger reduzieren und durch ohnehin anfallende organische Reststoffe ersetzen? Dieser Frage ist eine Studie nachgegangen, die die nachhaltige Verwertung von Reststoffen und den effizienten Einsatz von Energie im Gartenbau beschreibt.

Diese Frage ist für den energieintensiven Gartenbau von großer Bedeutung, da auf diese Weise nicht nur Energiekosten gesenkt, sondern auch eine weitestgehend klimaneutrale Produktion erreicht werden könnte. Auf Einladung des saarländischen Umweltministeriums haben Prof. Peter Heck und seine Mitarbeiter vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) die vom Land in Auftrag gegebene Studie vorgestellt.

Demnach fallen in Gartenbaubetrieben große Mengen holz-, gras- und substratartige Reststoffe an, die innerhalb eines innovativen Kreislaufwirtschaftssystems energetisch und stofflich verwertet werden könnten. Zum Beispiel könnten für eine energetische Verwertung holzartige Reststoffe in Holzhackschnitzel und grasartige Reststoffe in Biogas umgewandelt werden. Nach der energetischen Nutzung könnten wiederum die übrig gebliebenen Gärstoffe und die Holzasche als Düngemittel eingesetzt beziehungsweise zu Kultursubstraten verarbeitet werden.

Umweltministerin Anke Rehlinger sieht in den in der Studie entwickelten Vorschlägen einen großen Nutzen für den regionalen Gartenbau: „Diese In-Wert-Setzung aller in der Produktion anfallenden Stoffe auf Grundlage eines intelligenten Stoffstrommanagementkonzepts bietet gleich mehrere Vorteile: Sie bietet den Gartenbaubetrieben die Möglichkeit, unabhängiger von teuren fossilen Energieträgern zu werden, sie führt langfristig zu einer Steigerung der regionalen Wertschöpfung und nicht zuletzt können mit Hilfe eines durchdachten Kreislaufwirtschaftssystems Treibhausgase reduziert werden.“

Spannend sei aber nicht nur, die theoretischen Potenziale festzustellen, sondern dann auch den Praxistest zu machen und unter anderem durch konkrete Netzwerke Wettbewerbsfähigkeit herzustellen. Rehlinger: „Wenn das gelänge, wäre an diesem Punkt der Nachweis erbracht, dass Umweltschutz nicht nur Geld kostet, sondern auch wirtschaftlichen Nutzen bringen kann.“

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