Remondis fordert höhere Recyclingquoten

Deutschland sollte die Chance nicht verpassen, seine Vorreiterrolle in der europäischen Kreislaufwirtschaft weiter auszubauen. Der Entsorgungskonzern Remondis fordert deshalb höhere Recyclingquoten als derzeit im Referentenentwurf zur Novelle des Kreislaufwirtschaftsgetzes vorgesehen.

Eine Steigerung der Recyclingquote von aktuell 63 Prozent um lediglich 2 Prozentpunkte auf 65 Prozent bei Siedlungsabfällen in den nächsten 10 Jahren sei vor diesem Hintergrund eher als Rückschritt zu betrachten. Zusammen mit dem BDE setzt sich Remondis für eine Steigerung von mindestens 10 Prozentpunkten ein. Die mengenmäßigen Zusatzpotenziale seien durch gezielte Veränderungen bei der bundesweiten Abfallerfassung realisierbar, betont das Unternehmen. Mit der Einführung der Wertstofftonne für Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen ließen sich 7 kg pro Einwohner und Jahr zusätzlich sammeln. Die flächendeckende Einführung der Getrennterfassung von Bioabfall brächte ein Plus von 37 kg pro Einwohner und Jahr.

Werde dazu die vollständige Verwertung von Sperrmüll durchgesetzt, ließen sich
noch einmal 15 kg zusätzlich erfassen. Auch die Recyclingquote bei Bau- und
Abbruchabfällen mit bislang 80 Prozent ist aus Sicht von Remondis zu niedrig angesetzt. „90 Prozent wären im Sinne des Umweltschutzes, der Rohstoffversorgung und des Ressourcenschutzes ebenso wünschenswert wie realistisch“, so das Unternehmen.

Wie Remondis betont, erfassen Privatunternehmen etwa 95 Prozent aller Abfälle. Selbst beim Haushaltsabfall liege der private Anteil bei 63 Prozent. Bei der Sortierung und Aufbereitung der Abfälle liege der Anteil der Privatwirtschaft bei 98 Prozent. „Deutschland profitiert hier fast ausschließlich vom Know-How der Privatunternehmen in der Branche“, betont Remondis.

Aus Sicht des BDE gehören deshalb die Wertstoffe, die neben dem klassischen Hausmüll eingesammelt werden, in den Wettbewerb und in die private Zuständigkeit. „Die mancherorts angedachte Schaffung kommunaler Monopolstrukturen bei der Einführung der neuen Wertstofftonne würde die Versorgung der Wirtschaft mit Sekundärrohstoffen massiv gefährden. Davor können wir nur warnen“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth.

Die Bundesregierung fordert der BDE auf, das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz so auszugestalten, dass die heimische Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft in die Lage versetzt werde, die Industrie künftig stabil mit aus Abfällen gewonnenen Rohstoffen zu versorgen. „Wir brauchen bei dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz ein Höchstmaß an Rechtssicherheit, weil es die Grundlage für zahlreiche künftige Verordnungen sein und die Branche in den nächsten 15 Jahren prägen wird“ mahnt der BDE-Präsident.

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