Saarländische Abfallwirtschaft verfolgt ehrgeizige Ziele

Das Saarland will das Abfallaufkommen bis 2019 deutlich senken. Dies sieht der neue Abfallwirtschaftsplan vor. Derzeit liegt das Saarland mit einem Pro-Kopf-Abfallaufkommen von 240 Kilogramm deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 200 Kilogramm. Mit dem erwarteten Rückgang des Müllaufkommens soll auch die Abfallverbrennungskapazität angepasst werden.

Wie das saarländische Umweltministerium dazu mitteilt, soll der Hausmüll bis zum Jahr 2019 um rund 40 Prozent auf 148 Kilogramm pro Kopf verringert werden. Die Landesregierung setzt dabei auf ein Gebührensystem, das nach dem Müllgewicht abrechnet. Dies soll für die Haushalte kostengünstiger sein. In den kommenden Jahren sollen die Städte und Gemeinden sukzessive auf das Verwiegesystem umstellen. Gleichzeitig soll das Netz mit Wertstoffzentren flächendeckend ausgebaut werden.

Außerdem will die Landesregierung die ortsnahe Bioabfallverwertung forcieren. Dabei soll die Vergärung und Nutzung des Gases für die Energiegewinnung im Vordergrund stehen. Der Entsorgungsverband Saar (EVS) und die Kommunen sind gefordert, eine effizientes Bioabfallkonzept umzusetzen, heißt in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums. Insgesamt sollen rund 20 Prozent mehr Wertstoffe recycelt werden, erklärte Umweltministerin Simone Peter bei der Vorstellung des neuen Abfallwirtschaftsplanes.

Mit dem erwarteten Rückgang des Müllaufkommens soll auch die Abfallverbrennungskapazität des Saarlandes angepasst werden. Die Landesregierung plant, die Müllverbrennungsanlage in Neunkirchen vom Netz nehmen. Dadurch soll der EVS ab 2017 jährlich 30 Millionen Euro an Verbrennungskosten einsparen. Diese käme der Stabilisierung der Müllgebühren zugute. Sollten in der Abfallverbrennungsanlage Velsen freie Kapazitäten entstehen, könnten diese für die Verbrennung von Abfällen aus dem nahen Grenzbereich genutzt werden. Das Umweltministerium befürwortet in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Lothringen.

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