Das Familienunternehmen Heinrich Feeß GmbH & Co. KG wurde 1951 gegründet und hat sein Kerngeschäft im Erdbau, Abbruch und Recycling. Feeß liefert nicht nur mehr als 40 geprüfte Produkte im Bereich rezyklierter Gesteinskörnungen unterschiedlicher Vergangenheit, sondern engagiert sich auch für die Verbreitung des Wissens rund um RC-Baustoffe, u. a. im Kompetenzzentrum Kreislaufwirtschaft Kirchheim/Teck, kurz K³, auf dem eigenen Betriebsgelände – selbstverständlich aus R-Beton mit eigenen RC-Körnungen gebaut.
RC-Baustoffe erfreuen sich immer größerer Nachfrage zur Freude der Umwelt
In den vergangenen Jahren hat der Einsatz von RC-Baustoffen allgemein und auch der Einsatz von RC-Betonen im Hochbau zugenommen. Mit R-Betonen können alle üblichen Stahlbetonbauteile wie Wände, Bodenplatten, Stützen oder Decken hergestellt werden, nicht nur aus Transportbeton, sondern auch als Betonfertigteile. Auch die Herstellung von Betonwaren und Sichtbetonen in allen Klassen ist möglich.
Mit der 2023 in Betrieb genommenen Bauschutt-Recyclinganlage im K³ Kompetenzzentrum für Kreislaufwirtschaft kommt die Heinrich Feeß GmbH & Co.KG dem Ziel, einer hohen Recyclingquote von Bauschutt ein großes Stück näher. Die einjährige Planungs- und Konstruktionsphase verlief intensiv, denn die Komponenten sind großen Belastungen durch das Material ausgesetzt und das Endprodukt muss den Vorgaben genauestens entsprechen.
Nach nur 7 Monaten Bauzeit wurde die Aufbereitungsanlage im Oktober 2023 in Betrieb genommen. Nach der Inbetriebnahme folgten Feinjustierungen an verschiedenen Aggregaten, um den Aufbereitungsprozess weiter zu optimieren, sodass die Anlage nun seit über einem Jahr zuverlässig hochwertige RC-Materialien produziert.
Splitter-Technologie als Schlüssel für zuverlässige Aufbereitung
Der angelieferte Bauschutt besteht aus groß- und kleinkörnigen, scharfkantigen und besonders harten Materialien mit einer Gesteinskörnung > 80 mm. Dies erfordert besonders stabile Aggregate für die Aufbereitung. Die Splitter-Technologie ist hierfür prädestiniert. Durch ihre Bauart halten die Splitterwellen starken Einflüssen durch Material z.B. in der Vorabscheidung stand. In einer Bauschutt-Recyclinganlage fällt das schwere Material aus mittlerer Höhe direkt auf die Wellen im Siebdeck. Daher wurden speziell in dieser Anlage die Spiralwellen für eine längere Lebensdauer bei starker Beanspruchung noch einmal mit einer zusätzlichen Aufpanzerung versehen.
Das Herzstück der Anlage ist also die Splitter-Technologie, die an verschiedenen Stellen im Bereich der Grob- und Feinseparation eingesetzt wird. Das angelieferte Material wird über ein Aufgabeaggregat mit Plattenband gut dosiert auf einen Splitter Twin Wave aufgegeben, welches der Vorabscheidung dient. Es handelt sich dabei um eine 2-Fraktionen-Siebung, die das grobe Material >80 mm effizient separiert. Die Spiralwellen sind steigend verbaut, sodass das Material länger auf dem Siebdeck verbleibt und zuverlässiger von Anhaftungen befreit wird.
Nach einer nachfolgenden FE-Abscheidung wird das Überkorn in der nachgeschalteten Sortierkabine weiter behandelt, von Störstoffen befreit und einem Brecher zugeführt, der das Material dann mit dem restlichen Strom wieder zusammenführt. Das Unterkorn < 80 mm wird ebenfalls von metallischen Bestandteilen befreit und über Fördertechnik zum nächsten Siebschritt transportiert. Es folgen weitere nacheinander geschaltete Separationsschritte über einen Splitter Flat für mittlere Korngröße bei 40–80 mm und zwei weitere SplitterTwin Wave Feinsplitter für die kleinen Korngrößen 15–40 mm und 0–15 mm. Für den Transport des Materials wurden in der gesamten Anlage über 334 m Fördertechnik verbaut, die sowohl große Gesteinsbrocken, als auch feines Material zuverlässig transportiert. Das Material wird über verschiedene Schritte so aufbereitet, dass am Ende vier nahezu reine Fraktionen mit unterschiedlichen Korngrößen kleiner 40 mm entstehen. Diese werden dann als Grundstoff für neue RC-Baustoffe verwendet.
Hohe Recyclingquote in der Zukunft – durch individuell konzipierte Anlagentechnik
Die hier produzierten RC-Materialien sind zu 100 % recycelt und haben einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Im Vergleich zu den Primärrohstoffen sind sie absolut gleichwertig und schonen die natürlichen Ressourcen. „Die neue Aufbereitungsanlage bietet der Heinrich Feeß GmbH, neue zusätzliche Möglichkeiten im Recycling. Die Herstellung von Qualitäts-Recycling-Baustoffen zählt unter anderem hierzu. Zusammen mit Anlagenbau Günther wurde dieses große Projekt genau für unsere Anforderungen konzipiert und realisiert. Damit sind wir einen Schritt näher an unserem Ziel: eine hohe Recyclingquote zu erreichen“, erklärt Alexander Feeß, Geschäftsführer der Heinrich Feeß GmbH.