Vor der Wahl: Fokus auf Kreislaufwirtschaft richten

Der Wahlkampf drehe sich häufig um Nebensächlichkeiten, kritisiert der VBS. Die bayerischen privaten Entsorger stellen Aspekte der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes in den Mittelpunkt ihrer Forderungen.
(Quelle: Pixabay, Alex Fox)

Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS) fordert von der neuen Regierung, die Potenziale der Kreislaufwirtschaft für den Klimaschutz noch stärker zu nutzen, die nachhaltige ökologische Beschaffung mit einem Recyclinglabel zu stärken, einen fairen Wettbewerb für die Kreislaufwirtschaft und die Reduzierung der Brandgefahr durch falsch entsorgte Lithium-Akkus und Batterien.

„Ein etwas aufgehübschter Lebenslauf hier, ein falscher Lacher dort – aber sind das wirklich die Themen, die für die Zukunft des Landes entscheidend sind?“, so VBS-Präsident Otto Heinz. Aus Sicht der privaten bayerischen Entsorger sollte es darum gehen, die Leitplanken so zu setzen, dass die Wirtschaft schrittweise klimaneutral werden kann. Ein ganz zentraler Punkt wird hierbei die Umsetzung des EU Green Deal mit dem Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft sein. Der Verband fordert konkret von der neuen Bundesregierung:

Potenziale der Kreislaufwirtschaft für den Klimaschutz noch stärker nutzen

Durch klugen Einsatz von Recyclingtechnologien und Recyclingrohstoffen kann die Kreislaufwirtschaft einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Ziel muss es sein, weitere Stoffkreisläufe zu schließen und so das Klimaschutzpotenzial der Kreislaufwirtschaft zu nutzen. Produktbezogene Mindesteinsatzquoten für Rezyklate, aber auch klare Vorgaben zum „Design for Recycling“ sind Voraussetzung für Investitionen in eine moderne werkstoffliche Recyclinginfrastruktur. Der VBS unterstützt die Forderung des Bundesverbandes BDE nach einem neuen Staatsminister für den Green Deal im Bundeskanzleramt zur Implementierung des Green Deals der EU-Kommission auf nationaler Ebene.

Nachhaltige ökologische Beschaffung mit Recyclinglabel stärken

Die nachhaltige ökologische Beschaffung durch die öffentliche Hand ist der Turbo für eine Umsteuerung der Produzenten auf Kreislaufwirtschaft. Mit einem verständlichen staatlichen Recyclinglabel, das Auskunft über den Rezyklateinsatz und die Recyclingfähigkeit eines Produktes gibt, wird Beschaffern der ökologische Einkauf erleichtert.

Fairer Wettbewerb für die Kreislaufwirtschaft

Der Grundsatz „gleiche Regeln für alle Marktteilnehmer“ muss auch bei privatem Wirtschaften einerseits und der wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand andererseits gelten. Umsatzsteuerliche Privilegien kommunalen Wirtschaftens sind ebenso wie körperschaftsteuerliche Sonderstellungen der öffentlichen Hand zu beenden. Fairer Wettbewerb heißt auch, bei der Kontrolle der Regeln den gleichen Schiedsrichter zu haben (kartellrechtliche Gebührenaufsicht).

Brandgefahr durch falsch entsorgte Lithium-Akkus und Batterien reduzieren

Beschädigte Lithium-Akkus/Batterien waren in letzter Zeit vielfach die Ursache von Bränden in Abfalltonnen, Sortieranlagen und Müllfahrzeugen. Falsch entsorgt sind sie eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Um dieses Problem zu lösen, fordert der VBS:

  • Pfandpflicht ab 9 Volt Spannung
  • Batterien und Akkumulatoren müssen ausbaubar sein
  • Mindestsammelquote im Batteriegesetz auf 80 Prozent erhöhen
  • Eine einheitliche Kennzeichnung von Geräten mit hochenergetischen Akkumulatoren durch die Hersteller ist verpflichtend einzuführen

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