Verpackungen müssen recyclingfreundlicher werden

Das Thema der Rezyklierbarkeit von Verpackungen wurde am zweiten Tag des bvse-Altkunststofftags in einem Workshop thematisiert.
Tim Reckmann, pixelio.de

Andreas Vogt von Vogt Plastic gab verschiedene Beispiele dafür, dass Verpackungen immer schlechter zu recyceln sei. Es gäbe zwar verschiedene Untersuchungen und Handlungsanweisungen, diese seien aber zu unübersichtlich und zum Teil widersprüchlich. Er forderte daher die Erarbeitung zentraler Gestaltungshinweise, auf die sich alle Beteiligten einigen könnten.

Für den Handel führte Michael Warburg aus, dass es „den“ Handel längst nicht mehr gebe. Eine Differenzierung habe dazu geführt, dass Handelsunternehmen nun unterschiedliche Rollen in der Wertschöpfungskette spielen.Zudem führte er aus, dass Faktoren wie Technik, Anwendung, Convenience und der demographische Wandel Anforderungen seien, die die Verwendung bestimmter Materialien erfordere. Es sei schwierig, diese zum Teil widersprüchlichen Anforderungen in Einklang zu bringen.

Axel Subklew von Reclay wies darauf hin, dass die Recyclingfähigkeit von Verpackungen bei der Lizensierung heute keine Rolle spiele. Zudem sei den dualen Systeme das Design und die Zusammensetzung der Verpackungen nur in Einzelfällen bekannt. Er lobte, dass das geplante Wertstoffgesetz Vorgaben für Anreizsysteme vorsehe und stellte verschiedene mögliche Varianten vor. So sei es grundsätzlich denkbar, für unterschiedliche Kunststoffarten unterschiedliche Lizenzgebühren zu erheben. Dies sei aber angesichts der Wettbewerbssituation mit 11 Systemen schwer durchsetzbar und zudem gegebenenfalls kartellrechtlich bedenklich. Denkbar seien aber auch unterschiedliche Lizenzgebühren für alle Verpackungen im Hinblick auf ihre Sortier- und Recyclingfähigkeit oder in Abhängigkeit von eingesetzten Rezyklaten. Es sei auf jeden Fall notwendig, dass sich die Lizenzpreise an der gesamten Wertschöpfungskette orientieren müssten. er stellte auch eine Fonds-basierte Lösung vor, die das Duale System Deutschland vor einigen Tagen präsentiert habe. Dabei würden alle Inverkehrbringer in den Fonds einzahlen, die Verpackungen werden bewertet; nach einem noch festzulegenden Modus würden dann besonders gut recycelbare Verpackungen entsprechende Erstattungen erhalten.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.