Potenziale biogener Rest- und Abfallstoffe

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hat im Rahmen einer Meta-Studie Daten aus verschiedenen Quellen zu biogenen Rest- und Abfallstoffen gesammelt, vereinheitlicht und so vergleichbar gemacht. Im Ergebnis beträgt das technische Gesamt-Potenzial 98,4 Mio. t Trockensubstanz pro Jahr. Davon sind 31 Prozent derzeit noch ungenutzt, im wesentlichen Waldrestholz, Stroh sowie Gülle und Mist, das entspräche einem Energiegehalt von 448 PJ.

Die gegenwärtig ungenutzten Biomassepotenziale bestehen zu 95 Prozent aus Waldrestholz, Getreidestroh und tierischen Exkrementen. Andere Fraktionen wie Sägereste, Altholz, Schwarzlauge, Landschaftspflegeholz, Siedlungsabfälle oder Reststoffe aus der Lebens- und Futtermittelherstellung befinden sich bereits überwiegend in Nutzung.

„Die energetische und integrierte stoffliche Verwertung bisher nicht genutzter biogener Abfälle und Reststoffe ist ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des DBFZ. In diesem Bereich liegt Deutschland weltweit im Spitzenfeld und über die laufenden nationalen und internationalen Projekte können wir als DBFZ einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten“, so Prof. Dr. Michael Nelles, der wissenschaftliche Geschäftsführer des DBFZ und Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Universität Rostock. Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der FNR, ergänzt: „Insbesondere für die erheblichen Strohpotenziale gilt es zusätzliche Verwertungsstrategien zu erarbeiten. Dieser Rohstoff ist nicht nur preiswert in vielen Regionen verfügbar, sondern kann gerade für die Landwirtschaft interessante neue Geschäftsmodelle generieren, wie mit der Strohheizanlage am Standort Gülzow eindrucksvoll demonstriert wurde.“

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