Wie das Unternehmen gegenüber der Presse mitteilt, würde eine Einschränkung der Branchenlösungen auf einen direkten Lieferbezug zu einem dramatischen Ungleichgewicht der finanziellen Belastung für die Beteiligung von Verpackungen an Rücknahmesystemen führen. Die Kosten der Hersteller würden sich in diesem Fall nach ihrer Vertriebsstruktur richten. Der Regelfall des Vertriebs über Zwischenhandelsstufen würde höher belastet als der Ausnahmefall des Direktvertriebes an den Endverbraucher.
Dies würde hauptsächlich kleine und mittelständische Produzenten von Wirtschaftsgütern treffen, die auf Handelsstufen zum Vertrieb ihrer Produkte angewiesen sind. Ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Online-Versandhändlern oder Großunternehmen mit dezentralen Vertriebsstrukturen würde damit erheblich geschwächt.
Die zusätzliche Belastung für Hersteller und Endverbraucher beträgt nach Einschätzung von Noventiz mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr. Es bleibt zu befürchten, dass der mittelständische Produzent seine Mehrkosten nicht an die Handelsketten weitergeben kann, so Noventiz. Er würde damit in seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ihren größeren Wettbewerbern erheblich eingeschränkt, was letztendlich auch den Verlust regional verwurzelter Anbieter zur Folge haben kann.
Ebenso werden die Wettbewerbsverhältnisse unter den Dualen Systemen erheblich zu Gunsten des ehemaligen Monopolisten und deutlichen Marktführers DSD verschoben, befürchtet Noventiz. DSD ist bereits aufgrund seiner mengengesteuerten Nachfragemacht eher in der Lage, sich günstige Konditionen bei Erfassern, Sortierern und Verwertern zu sichern, als die Wettbewerber.
Zum Hintergrund: Noventiz ist ein entsorger- und system unabhängiger Dienstleister für kundenorientierte Lösungen im Bereich Verkaufs- und Transportverpackungen, Elektroaltgeräte und Altbatterien. Darüber hinaus erstellt das Unternehmen wirtschaftliche Konzepte für die Entsorgung aller Wert- und Abfallstoffe an Produktions- und Handelsstandorten.