VDP kritisiert Ermittlungsverfahren von Altpapierpreisen

Das Bild sei "nicht realistisch": Der Verband deutscher Papierfabriken (VDP) kritisiert das neue Preisermittlungsverfahren des Europäischen Wirtschaftsdienstes (EUWID) für Altpapier.

Nach Ansicht des VDP weißt das neue Preisermittlungsverfahren des EUWID „erhebliche Mängel auf“. Wie der Verband weiter mitteilt hat EUWID hat zum 15. Oktober 2013 seine Preisermittlung für Altpapier auf ein online-basiertes Erhebungsverfahren umgestellt und gleichzeitig die bisherige Preisdarstellung geändert. Demnach sei beabsichtigt zum 13. eines Monats absolute Preisveränderungen zum Vormonat zu veröffentlichen.

Aus Sicht des VDP ist das System „nicht geeignet, die Situation am Altpapiermarkt realistisch wiederzugeben“: In dem neuen System würden nur Preisvereinbarungen der ersten 12 Tage und nicht des gesamten Monats berücksichtigt. Wochenenden und Feiertage können den Meldezeitraum sogar zusätzlich verkürzen, kritisiert der Verband. Angesichts der frühen Veröffentlichungszeit könnten auch nur sehr wenige tatsächlich gelieferte Mengen berücksichtigt werden. Insofern bilde das online-basierte Erhebungsverfahren nur einen ersten, ungenauen Trend für den laufenden Monat ab. „Eine seriöse und valide Preisermittlung für den gesamten Berichtsmonat ist zu diesem frühen Zeitpunkt nicht möglich“, sagt der VDP.

Nach Angaben des VDP werde außerdem nur ein Bruchteil der Altpapier-Lieferverträge überhaupt für die Preisermittlung herangezogen. Die geringe Meldemenge berge die Gefahr größerer nicht nachvollziehbarer Schwankungen. Zudem basiere das neue Erhebungsverfahren nahezu ausschließlich auf Meldungen aus der Entsorgungswirtschaft bzw. des Altpapierhandels. Nennenswerter Input aus der Papierindustrie fehle.

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