Abkühlung der Logistikkonjunktur setzt sich fort

Die deutsche Logistikwirtschaft zeigt sich im laufenden Quartal abermals in schwächerer konjunktureller Verfassung. Das sagt das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel. Die Klimaeintrübung gehe nahezu zu gleichen Teilen sowohl auf eine ungünstigere Lageeinschätzung als auch auf weniger optimistische Erwartungen zurück.

Der Klimawert des Logistik-Indikators, den das Institut für Welt­wirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) berechnet, gab in der Novemberbefragung um 8,7 Zähler auf 105 Punkte nach. Er liege damit nunmehr in Reichweite der neutralen 100er Marke. Mit der Entwicklung im Schlussquartal des laufenden Jahres habe sich die Abkühlung der Logistikkonjunktur fortgesetzt, die ausgehend von einem sehr lebhaften Niveau im Sommer des Vorjahres einsetzte.

Die Richtung der laufenden Entwicklung folge bisher den Erwartungen der Logistikunternehmen. Die Ergebnisse für Anbieterseite des Logistikmarktes, also Logistikdienstleister zeigen nach Aussagen des Instituts für Weltwirtschaft das gegenüber den Anwendern in Industrie und Handel typisch stärker ausgeprägte Zyklusmuster.

Während das Klima auf der Anwenderseite nur unwesentlich um gut 1 auf jetzt 117,2 Indexpunkte nachgegeben habe, sei der Klimawert der Anbieter deutlich um 16,2 Zähler auf 92,7 Punkte zurückgegangen, so dass dort die Zeichen mittlerweile auf eine leichte Kontraktion der ökonomischen Aktivität hindeuteten.

„Das für 2013 für Deutschland prognostizierte Wirtschaftswachstum von etwa 0,8 Prozent ist – das lehrt die Erfahrung – keine volks- und betriebswirtschaftliche Komfortzone“, sagte Prof. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der BVL, zum Ergebnis der aktuellen Erhebung. „Aber: die Lageeinschätzung in Industrie und Handel ist nach zwei Quartalen wieder im Anstieg begriffen. Das könnte auch ein frühes Anzeichen einer positiven Trendwende sein.“

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