Kunstaktion für stoffliches Recycling auch von Sonderabfall

Mit einer Kunstaktion warben der Spezialrecycler PDR und der bvse in Berlin für die Stärkung des stofflichen Recyclings. Anlass war die Vorstellung einer Ökobilanz, die nachweist, dass die Rückgewinnung von Wertstoffen auch mit bestimmten Sonderabfällen erreicht werden könne.

Aus einer alten PUR-Schaumhartplatte fertigte der Recyclingkünstler Tobias Werner bei dieser Kunstaktion einen Phoenix – das klassische Symbol für die Wiedergeburt. Laut der Studie ist es nämlich ökologisch vorteilhafter, die als gefährlicher Abfall, sprich Sonderabfall eingestuften PUR-Schaumdosen einschließlich ihrer Inhaltsstoffe zu recyceln als lediglich die Verpackungseinheiten zu verwerten und den „Rest“ zu verbrennen.

Rund 25 Millionen Dosen werden jährlich in Deutschland für Dicht- und Dämmarbeiten eingesetzt, wie der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) mitteilt. „Umwelt- und Ressourcenschonung erreichen wir am besten dadurch, dass wir Abfälle wiederverwerten“, erklärte bvse-Geschäftsführer Eric Rehbock. „Die Ökobilanz zeigt, dass auch Sonderabfälle wie Phoenix immer wieder auferstehen können, wenn man sie getrennt erfasst“, ergänzte PDR-Geschäftsführer Thomas Hillebrand. PDR hat sich auf das zweite Leben gebrauchter PUR-Schaumdosen sowie anderer Sonderabfälle spezialisiert.

Rehbock und Hillebrand forderten, dem stofflichen Recycling mehr Gewicht zu verschaffen. Dies könne dadurch geschehen, dass die energetische Behandlung künftig nur zugelassen wird, wenn sie ökologisch nachweislich besser ist als die stoffliche. Für Clemens Stroetmann, Rechtsanwalt und Staatssekretär a. D. im Bundesumweltministerium ist es bezüglich der PUR-Schaumdosen einschließlich ihrer Inhaltsstoffe schon nach dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) Pflicht, außer der Verpackung auch die Treibmittel und das in der Dose verbleibende Prepolymer zu verwerten. „In der Abfallhierarchie des § 6 Abs. 1 KrWG steht das Recycling eindeutig vor der energetischen Verwertung“, sagte Stroetmann. Mit der Ökobilanz sei der Nachweis erbracht, dass durch das PDR-Verfahren der Schutz von Mensch und Umwelt unter Berücksichtigung des Vorsorge- und Nachhaltigkeitsprinzips am besten gewährleistet wird.

Das ganzheitliche Recycling mit einer Verwertungsquote von 95 Prozent, wie es die PDR betreibt, verbraucht zwar zunächst mehr Energie als das Konkurrenzsystem. Die Gutschriften aus den zurückgewonnen Rohstoffen und Produkten sind aber so hoch, dass sie diesen Energieeinsatz mehr als ausgleichen. Erstellt hatte die Studie die auf Lebenszyklusanalysen spezialisierte PE International AG.

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